Bioland-Vorstand Sepp Braun hat das bayerische Volksbegehren zur Artenvielfalt unterstützt – und sich damit unter Bauern nicht nur Freunde gemacht.
Dabei räumt er selbst Schwächen im Gesetzesentwurf ein: Das Grünlandwalzverbot ab dem 15.3. sei nicht mit sinnvoller Landnutzung vereinbar, das Mähverbot von 10% der Grünlandfläche viel zu pauschal.
Überhaupt sieht er die dort vorgeschlagenen Maßnahmen nur als Bekämpfung der Symptome des Artenschwunds. Braun wünscht sich einen tiefgreifenderen Ansatz: „Wir brauchen ein kleinteilige Agrarstruktur wie in den 60er-Jahren und müssen die Gewässer wieder besser mit dem Rest der Landschaft vernetzten“, skizziert er seine Vision. Das würde die Artenvielfalt automatisch fördern, sagt er.
Was aber, wenn die Vorgaben dennoch Realität werden? Braun hofft, dass der runde Tisch zur Artenvielfalt zu sinnvollen Lösungen kommt, der Landtag diese in seinen Gegenentwurf einbaut – und die Bürgerinnen und Bürger dann letztlich auch dafür stimmen. Ob sein Kalkül aufgeht, zeigt sich spätestens beim Volksentscheid.
Welche Erfahrungen ein Milchviehhalter mit den Initiatoren gemacht hat, lesen Sie ab S. 14.