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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

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Glatt am Ziel vorbei

Lesezeit: 2 Minuten

Eines muss man dem Stuttgarter Agrarminister lassen: Er versteht es, sich zu vermarkten. Alexander Bonde lässt sich gerne für die Stärkung des Ökolandbaus und für ein neues Streuobstwiesen-Konzept in der Öffentlichkeit feiern. Das mediale Echo auf das neue Agrarumweltprogramm „FAKT“ war entsprechend groß. Ebenso hoch waren aber auch die Erwartungen der Bauern in Baden-Württemberg, was denn nach MEKA auf sie zukommen wird.


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Während das neue KULAP in Bayern mit wenig Änderungen beinahe nahtlos an das alte Förderpaket anknüpft und viele Bauern damit offenbar zufrieden sind, bringt FAKT deutliche Einschnitte für die Praxis. Ernüchternd ist dabei vor allem, dass trotz der beeindruckenden Zahl von 40 Einzelmaßnahmen nur wenige Betriebe aus FAKT einen wirklichen Nutzen ziehen können.


Ein paar Beispiele: Etliche Ackerbaumaßnahmen, die bisher viele Betriebe sinnvoll umsetzen konnten, wie etwa die Mulchsaat oder den Schleppschlaucheinsatz, gibt es nicht mehr. Beim Grünland schauen viehstarke Betriebe künftig in die Röhre, weil die Basisförderung weggefallen ist. Im neuen KULAP wurde diese zwar auch gestrichen, doch dort hat man immerhin die Variante bis 1,76 GV/ha beibehalten.


Große Enttäuschung herrscht letztlich auch bei Tierhaltern, die sich viel von den neuen Fördermaßnahmen für besonders tiergerechte Haltungsverfahren im neuen FAKT versprochen hatten:


  • Die neue Prämie für die Sommerweidehaltung für Milchkühe schreckt die Bauern durch zu starre Regeln und zu viel Schreibarbeit ab.
  • Für die meisten Schweine- und Hähnchenmäster, die ihre Ställe zukunftsfähig aufgestellt haben, kommt FAKT aufgrund der niedrigen Tierobergrenzen nicht infrage.
  • Für Stallumbauten sind die finanziellen Anreize zu gering, zumal der Markt diese Anstrengungen bisher nicht honoriert. So würden z. B. deutlich mehr Hähnchenmäster als bisher gerne für das Tierschutzlabel-Programm von Wiesenhof produzieren. Doch der Absatz für das hochpreisige Geflügel stockt.


Die Idee, mit FAKT dieses Label des Deutschen Tierschutzbundes anzuschieben, ist grundsätzlich nicht schlecht. Doch so wie das Programm jetzt angelegt ist, wird man in der Praxis damit recht wenig bewegen. Die Landesregierung wird ihr eigentliches Ziel glatt verfehlen.


Um das Thema tiergerechte Ställe voranzubringen, wäre es sicherlich sinnvoller, mit dem verfügbaren Geld die Investitionsbeihilfen aufzustocken statt neue öffentlichkeitswirksame Alibi-Maßnahmen zu schaffen.

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