Die landestouristische Bilanz des Krisensommers fällt erwartungsgemäß schlecht aus: In Baden-Württemberg sind 42,9 % weniger Gäste und 34,1 % weniger Übernachtungen zu verzeichnen, meldet das Statistische Landesamt. Damit ist die Tourismus-Sommersaison 2020 die schwächste seit 1997.
Schwer getroffen sind auch die Ferienhöfe. Eine Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland fällt ernüchternd aus: Die Betriebe wurden schlecht (-20 %) bis sehr schlecht (-75 %) gebucht. Durch den Corona-Lockdown fehlen durchschnittlich 144 Belegungstage.
Neben der Perspektivlosigkeit treibt den Landtourismus weiterhin das Thema Coronahilfen um. „Viele Ferienhöfe werden als landwirtschaftlicher Betrieb mit Betriebszweig „Beherbergung“ bewirtschaftet, so dass aus steuerlicher Sicht das Gesamtunternehmen betrachtet wird.
Bei den November-/Dezemberhilfen sind diese Mischbetriebe nur antragsberechtigt, wenn die Umsätze aus der Vermietung der Ferienwohnungen im Jahr 2019 mindestens 80 Prozent des Gesamtumsatzes betrugen.
Auch bei den Überbrückungshilfen II und III können die erwarteten Umsatzeinbrüche von 50 bzw. 30 Prozent im Gesamtbetrieb meist nicht erreicht werden, da der Hauptumsatz im landwirtschaftlichen Betrieb erwirtschaftet wird.