Immer mehr Molkereien verkaufen Milchalternativen. Die Schwarzwaldmilch produziert Drinks aus Bioland-Hafer. Ist dieser Trend noch im Sinne der milcherzeugenden Genossen?
In Zeiten, in denen Fleischwerke über vegane Produkte nachdenken und Wurstproduzenten höhere Umsätze mit fleischlosen Alternativen erzielen, ist es sehr zeitgemäß, dass auch Molkereien ihre Produktpalette erweitern.
Somit verwundert es mich nicht, wenn sie, wo möglich, Alternativen entwickeln und am Markt platzieren. Wir begrüßen daher den Einstieg unseres langjährigen Marktpartners Schwarzwaldmilch in eine Hafermilch-Linie – insbesondere da unseren landwirtschaftlichen Mitgliedern mit diesem Schritt zusätzliche Absatzwege gesichert werden.
Darüber hinaus entspricht eine vielfältige Produktpalette der Art und Weise, wie wir Landwirtschaft betreiben – und damit auch unserem Verständnis nachhaltigen Wirtschaftens. Zu den Grundprinzipien des ökologischen Landbaus gehört es, die betrieblichen wie überbetrieblichen Kreisläufe zu schließen.
Folglich sind viele unserer Erzeugerbetriebe breit aufgestellt: Unsere Tierhaltung geht Hand in Hand mit Grünlandbewirtschaftung, Ackerbau und häufig noch weiteren Betriebszweigen, die schlussendlich auch die ökonomischen Risiken abpuffern. Als Verband begrüßen wir es daher sehr, wenn eine Molkerei es ihren Genossen ermöglicht, weitere Erzeugnisse einer sinnvollen und zukunftsträchtigen Vermarktung zuzuführen.
Und hier schließt sich dann auch der Kreis zur derzeitigen gesamtgesellschaftlichen Stimmungslage, die uns als Landwirtinnen und Landwirte auffordert, Vielfalt nicht nur zu propagieren, sondern durch praktisches Tun auf unseren Höfen umzusetzen.