Die Allgäuer Milch und Käse eG in Kimratshofen will in den nächsten zwei Jahren zusätzlich rund 10 Mio. kg Bioheumilch und 15 Mio. kg Biomilch aufnehmen. Ebenso will die Molkerei neue Bioprodukte wie spezielle Kräuterkäse anbieten. Auch andere Molkereien, wie die Milchwerke Berchtesgadener Land oder die Andechser Molkerei, sind auf der Suche.
Steigende Nachfrage dank Corona
Ein Grund dafür ist wohl die sprunghaft angestiegene Nachfrage in Corona-Zeiten. „Als Gastronomie und Kantinen geschlossen waren, stiegen die privaten Einkäufe. Dort haben Bioprodukte generell einen höheren Anteil“, sagt Rüdiger Brügmann von Bioland. So stieg im März der Absatz einzelner Biomilchprodukte um 10 bis 20 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Und auch im Juni hielt die Nachfrage an: Biofrischmilch erreichte plus 13 %, Biokäse plus 20 %.
Die stark gestiegene Nachfrage ist aber nicht alleiniger Grund für die Aufnahme neuer Biolieferanten. Einige Molkereien haben Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel gegründet. Die dafür nötigen hohen Absatzmengen schlagen ebenfalls zu Buche. „Und die Nachfrage nach Biomilchprodukten entwickelt sich seit Jahren positiv. Mit Blick auf die teils lange Umstellungszeit war zu erwarten, dass irgendwann neue bzw. zusätzliche Milchmengen benötigt werden. Corona hat diese Entwicklung aber beschleunigt“, sagt Brügmann. Auch Molkereivertreter sind eher verhalten euphorisch. Man sei zwar auf der Suche, aber wolle „gesund wachsen“. Aus zahlreichen Bewerbern suchen die Unternehmen daher ihre Lieferanten weiterhin gezielt aus.
Dieser Artikel stammt aus der Südplus 09/2020. Jetzt testen.