Ob Mietgärten, Solidarische Landwirtschaft oder Patenschaften für Agrar-Produkte - Die sogenannte Mitmach-Landwirtschaft bindet Kundinnen und Kunden direkt in die landwirtschaftliche Produktion ein und fördert so das Bewusstsein für saisonale und regionale Lebensmittel. Die Verbraucher besuchen meist regelmäßig den Hof, arbeiten mit und bekommen Tipps vom Landwirt. Vor allem für Betriebe in der Nähe von Ballungsräumen könnten sich hier neue Chancen auftun.

top agrar hat auf topagrar.com und bei Instagram eine Umfrage gestartet, die die Einschätzung der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter zur "Mitmach-Landwirtschaft" abgefragt hat. Zusammengenommen haben 997 Personen abgestimmt.

Mehrheit der Landwirte noch keine Erfahrungen mit "Mitmach-Landwirtschaft"

Die Umfrage zeigt deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten (91% auf topagrar.com, bzw. 81% auf Instagram) noch keine Erfahrung mit einer Form der Mitmach-Landwirtschaft gesammelt hat.

Von den zur Auswahl stehenden Mitmach-Konzepten klicken immerhin 6% an, dass sie den Verbrauchern Mietäcker/Mietgärten zur Verfügung stellen. Selbsternteflächen und SoLaWi wurden nur sehr selten ausgewählt.

Patenschaften nicht abgefragt

Nicht abgefragt wurde, ob die Landwirte und Landwirtinnen Erfahrungen mit dem Konzept der Patenschaften gesammelt haben. Auf der Suche nach Praktikern, die dieses Konzept anbieten, haben wir bei top agrar allerdings schon gesehen, dass es sich hier um ein noch kleineres Nischenangebot handelt. Nichtsdestotrotz können Sie hier nachlesen, wie zwei Betriebe das Konzept aufgezogen haben - und welche überraschend hohen Summen durch Patenschaften für Investitionen auf dem Betrieb eingesammelt werden konnten.

Herausforderungen etwa gleichwertig gesehen

Auf die Frage, welche Herausforderungen sich bei den Konzepten wohl am schwierigsten gestalten, antworteten die Befragten relativ ausgeglichen. Mit 42% sehen die Landwirte die Organisation und Verwaltung etwas herausfordernder an, als die Finanzierung und Rentabilität (36%).

Die vermeintlich etwas jüngere Zielgruppe auf Instagram bewertet die Herausforderungen nur geringfügig anders. Hier erscheint es jeweils 40 bzw. 41% der Befragten herausfordernder, die Organisation und Verwaltung, bzw. die Finanzierung und Rentabilität sicherzustellen.

Kommunikation nicht unterschätzen

Die Umfrage zeigt, dass die Landwirtinnen und Landwirte auch die Kommunikation mit den Kunden ernst nehmen. Dies deckt sich mit den Erfahrungen des Unternehmens "meine ernte", das in diesem top agrar-Interview beschreibt, welche Anforderungen es dabei zu bedenken gibt. Es könnte vor allem die Kundenkommunikation sein, die den Ausschlag gibt bei der Entscheidung, ob interessierte Landwirte die Mietgärten selbst aufziehen und anbieten, vermarkten und verwalten, oder ob die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen infrage kommt.