Interviewer: Heute sprechen wir mit Torsten Hagen von Agreena, der führenden Plattform für Bodenkohlenstoff in Europa. Herzlich willkommen! Torsten, kannst du uns etwas über Agreena und deine Mission erzählen?
Torsten Hagen, Key Account Manager bei Agreena: Vielen Dank! Agreena wurde von Landwirten für Landwirte gegründet, um den Übergang zu regenerativer Landwirtschaft zu erleichtern. Unser Programm ermöglicht es Landwirten, am CO2-Markt teilzunehmen, wodurch sie ihr Einkommen stabilisieren und gleichzeitig die Bodengesundheit fördern können. Dafür setzen wir auf fortschrittliche Satellitentechnologien und KI-gestützte Modelle, die kontinuierlich an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst werden. Wir arbeiten eng mit Partnerlandwirten in 18 europäischen Ländern zusammen, und diese Zahl wächst stetig. Unser Ziel ist es, Landwirte, die verarbeitende Industrie und die Wissenschaft wieder enger miteinander zu vernetzen. Schließlich wissen wir alle, dass der Boden unsere wichtigste Ressource ist. Das ist in diesem Jahr wieder wunderbar zu sehen, wenn man durch die Lande fährt. Auf trockenen Standorten brechen die ersten Gerstenbestände ein und gehen in die Abreife, dabei sind deutlich die Bodenunterschiede zu erkennen. Gesunde Böden haben eine bessere Infiltrationsfähigkeit und höhere nutzbare Feldkapazitäten, das hält die Bestände länger am Leben. Bei immer ungleichmäßigeren Niederschlagsverteilungen ist das entscheidend für die Ertragsstabilität. Nicht nur für die Landwirte ist das wichtig, sondern auch für die verarbeitende Industrie, die mit schlechteren Qualitäten zu kämpfen hat. Das ist aber erst der Anfang, denn wenn das Wetter noch extremer wird, bahnen sich ernsthafte Versorgungsengpässe an. Das führt auch in großen Nahrungsmittelkonzernen zum Umdenken und erhöht die Bereitschaft, die Landwirte zu unterstützen.
Interviewer: Das klingt vielversprechend, aber was haben die Landwirte konkret davon, wenn sie sich dem Agreena Carbon-Programm anschließen?
Torsten: Skepsis ist verständlich, aber die Vorteile sind real. Landwirte, die an unserem Programm teilnehmen, können mit den CO2-Zertifikaten ein erhebliches Einkommen erzielen. In den letzten zwei Jahren haben wir über 15 Millionen Euro an Landwirte in ganz Europa ausgezahlt. Es ist möglich, bis zu 77 Euro pro Hektar zu verdienen.
Interviewer: Was kostet es einen Landwirt, am Agreena Carbon-Programm teilzunehmen?
Torsten: Die Teilnahme am Agreena Carbon-Programm ist kostenlos. Je früher die Landwirte ihre Felder anmelden und bodenschonende Praktiken anwenden, desto mehr können sie verdienen. Agreena behält 15 % der erzeugten CO2-Zertifikate zur eigenen Finanzierung ein. Das bedeutet, dass die Landwirte nie aus eigener Tasche zahlen müssen.
Interviewer: Warum sind Unternehmen bereit, für Emissionsgutschriften zu zahlen? Was macht sie so wertvoll?
Torsten: Ein CO2-Zertifikat entspricht einer Tonne CO2-Äquivalent, das durch bodenbasierte Mechanismen reduziert oder aus der Atmosphäre entfernt wird. Unternehmen erwerben diese Zertifikate, um schwer zu vermeidende Emissionen zu kompensieren und ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen zu erfüllen. Besonders Unternehmen im Lebensmittelsektor zeigen ein zunehmendes Interesse an nachhaltiger Landwirtschaft. Die Zertifikate werden am sogenannten “Voluntary Carbon Market (VCM)” gehandelt, wo Preise durch Angebot und Nachfrage, Zertifikatsqualität und Marktstimmung bestimmt werden. Unsere hochintegrierten, von Dritten validierten Gutschriften bieten Käufern die Gewissheit, eine echte und überprüfbare Klimawirkung zu unterstützen.
Interviewer: Wie werden diese Emissionsgutschriften validiert, und warum sollten Landwirte auf ihren Wert vertrauen?
Torsten: Unsere CO2-Zertifikate sind von höchster Qualität und werden durch Dritte validiert, um maximale Integrität, Transparenz und Wert zu gewährleisten. Durch den Einsatz von Remote Sensing wird eine hervorragende Rückverfolgbarkeit für die Käufer der Zertifikate gewährleistet, und die Landwirte können ihre Fortschritte sehen. So wird sichergestellt, dass die Gutschriften glaubwürdig sind und sowohl Landwirte als auch Käufer ihnen vertrauen können.
Interviewer: Was können die Landwirte mit ihren Zertifikaten machen, wenn sie sie erworben haben?
Torsten: Die Landwirte haben verschiedene Möglichkeiten: Sie können die Zertifikate behalten, selbst verkaufen oder Agreena beauftragen, den besten Marktpreis zu finden und den Verkauf abzuwickeln. Diese Flexibilität ermöglicht es den Landwirten, die beste Entscheidung für ihre individuelle Situation zu treffen.
Interviewer: Die Erntesaison rückt näher. Was sollten Landwirte tun, wenn sie am Programm teilnehmen wollen?
Torsten: Landwirte sollten sich so bald wie möglich anmelden, um ihre Einkünfte zu maximieren. Die Frist für die Anmeldung zur Erntesaison 2024 endet am 30. Juni.
Oder man ruft einfach direkt bei mir an - meine Nummer ist 0151 6452 0536.
Interviewer: Das klingt alles sehr vielversprechend. Hast du abschließend noch ein paar Worte für Landwirte, die eine Teilnahme an AgreenaCarbon in Betracht ziehen?
Torsten: Nachhaltigkeit zahlt sich aus! Die Ernte steht vor der Tür, und wir möchten Landwirten helfen, das Beste daraus zu machen.
