Im Vergleich zum Ackerfuchsschwanz ist der Anteil an Flächen, auf denen Weidelgras (Lolium spp.) steht, zwar verschwindend gering. Dort, wo es steht, ist das Schadpotenzial aber enorm. Um einen Einblick in die Resistenzsituation gegenüber Herbiziden zu erhalten, wurden in einem Projekt (Petersen, Best, Raffel 2008 bis 2014) Lolium-Herkünfte auf Resistenz untersucht. Es handelte sich u.a. um 14 Verdachtsproben aus Deutschland. Im Gewächshaus wurden die Samen in Töpfen ausgesät und der Aufwuchs mit den Herbiziden Axial 50, Focus Ultra, Atlantis WG (+Additiv) oder Broadway (+Additiv) behandelt. Zum Einsatz kam jeweils die zugelassene Aufwandmenge.
Die Ergebnisse (siehe Übersicht): Gegen die Pflanzen der Proben aus Gustrow und Dalkendorf (Mecklenburg-Vorpommern) zeigten alle Herbizide eine 100%ige Wirkung. An zwei Standorten in Römnitz (Schleswig-Holstein) wirkten zumindest die ALS-Hemmer noch vollständig. In allen anderen Fällen war die Wirkung von mindestens einem Herbizid nicht mehr ausreichend. Schon seinerzeit wiesen die Autoren darauf hin, dass sich bei einer Erwärmung des Klimas die Weidelgräser Richtung Norden ausbreiten könnten.