Fotostrecke: Regenwürmer wollen wühlen

Regenwürmer können Ernterückstände nur dann zügig verarbeiten, wenn das Substrat gleichmäßig verteilt auf dem Boden aufliegt. Das ist besonders bei großen Druschbreiten herausfordernd. Mehrmaliges Striegeln in verschiedene Richtungen, um Spreuhaufen und kleine Strohstücke auseinanderzuziehen, wirkt sich positiv auf die Regenwurmtätigkeit aus und mindert das Ausfallsamenpotenzial. (Bildquelle: Höner)

Regenwürmer sind wahre Wunderwesen: Bis zu 1,80 m tief gehen z.B. die tiefgrabenden Arten senkrecht in den Boden. Dabei erschließen sie auch sehr dichtlagernde Bereiche. Der bekannteste Vertreter der Tiefgräber ist der Tauwurm (Lumbricus terrestris). (Bildquelle: Kropf)

Die Tiefgräber dringen weit in den Unterboden vor. Dabei nehmen sie fruchtbare Krume mit, die die Röhren auskleidet. (Bildquelle: Kropf)

Die tiefen, vertikalen Bodenröhren dränen und belüften den Boden. In den Röhren wachsen Wurzeln dem Wasser hinterher in die Tiefe. Im Mai dieses Jahres kamen z.B. Weizenwurzeln auf 1,50 m Tiefe nur 30 cm vom Grundwasser entfernt. (Bildquelle: Kropf)

Mithilfe der Regenwürmer zersetzen sich Ernterückstände schneller. Das vermindert gleichzeitig daran anhaftende Krankheitserreger. Regelmäßige organische Düngung, vor allem als Mist, fördert die Populationen stärker als eine reine Strohdüngung (Bildquelle: Berning)

Maschinell eingearbeitetes Stroh müssen Mikroorganismen im Boden über Monate oder mehrere Jahre hinweg, unter Bindung des Boden-Stickstoffs (N-Sperre) zersetzen. Dieser Stickstoff fehlt dann der wachsenden Kultur. Die Strohmatten behindern ihre Wurzelbildung und übertragen Krankheiten wie zum Beispiel Fusarium. (Bildquelle: Kropf)

Seinen Namen hat der Regenwurm übrigens von seiner regen Tätigkeit. Dass er bei Regen an die Oberfläche kommt, damit er nicht ertrinkt, ist ein Mythos. Er überlebt auch in einem übernassen Boden mehrere Monate (Bildquelle: Schwoaze/pixabay)

Selbst Bodenfrost kann ihm nichts anhaben – der Wurm zieht sich in die frostfreien, tiefer liegenden Zonen zurück. (Bildquelle: PublicDomainPictures/pixabay)

Sind die Lebensbedingungen ungünstig, wie bei Futterknappheit oder Trockenheit vor der Ernte, warten die Regenwürmer zusammengerollt in einem kleinen Hohlraum nahe der Bodenoberfläche auf Besserung. (Bildquelle: Kropf)

Sobald ihre Sinnesorgane geeignete Nahrung entdecken, werden die Tiere wieder aktiv. Regenwürmer hinterlassen charakteristische Spuren. (Bildquelle: Kropf)

Die Anordnung der Ernterückstände, als Haufen an den Regenwurmröhren. Am besten ist die Regenwurmaktivität nach Mais zu beobachten, wenn die Stoppeln gemulcht werden, ohne dabei den Boden zu bearbeiten. (Bildquelle: Kropf)

Die Regenwürmer tragen die länglichen Erntereste zu kleinen Haufen zusammen und ziehen sie nach und nach in ihre Röhren. (Bildquelle: Kropf)

Innerhalb von sechs Wochen können Tiefgräber diesen Acker vollständig abräumen. Nach dem Winter sind nur noch die Wurzelstrünke sichtbar, die die wechselhafte Witterung zermürbt hat. Diese zerfallen nach einer Überfahrt mit einer schneidenden Scheibenegge. (Bildquelle: Moritz)

Nicht immer sind langjährig etablierte Maßnahmen regenwurmfreundlich. Sie brauchen gefestigten Boden, um sich an die Oberfläche zu graben – nur so können sie Ernterückstände sammeln, um sie später zu zersetzen. (Bildquelle: Kropf)

Den Boden also bei der Stoppelbearbeitung aufzureißen, schlimmer noch, einfach „schwarz zu machen“ schafft mehr Probleme als Nutzen. Zudem können die Regenwürmer aufgewühltes oder verschüttetes Stroh nicht verwerten. (Bildquelle: Höner)

Beobachten konnte man diesen Effekt nach dem trockenen Sommer 2018: Unter den Strohschwaden lag viel Ausfallgetreide, welches hier das Wachstum des inzwischen abgefrorenen Senfs als Zwischenfrucht behinderte. Mit einem regenwurmfreundlichen Ernterückstandsmanagement hätten die Würmer einen Teil des Ausfallgetreides vernichtet. (Bildquelle: Kropf)

Für 2019 ist mit vielen Ausfallsamen im Raps zu rechnen. Mehrmaliges Striegeln, möglichst in verschiedene Richtungen, oder eine sehr flache Bodenbearbeitung mit Rückverfestigung wird die Regenwurmpopulation fördern und das Überleben von Ausfallsamen mindern. (Bildquelle: Kropf)

Ernterückstände: Direkt verwertbar ohne weitere Zerkleinerung sind kleine, längliche und schmale Pflanzenreste, Schotenreste, Spreu, Spelzen und Ausfallsamen von Ungräsern bis hin zu kleinen Rapssamen. Mindestens ein Drittel der Samen sterben beim Verdauungsprozess ab. Häckselgröße: Damit Regenwürmer Stroh- und Stängelstücke aufnehmen können, müssen diese gut gehäckselt sein. Vor allem Mais sollte zudem länglich gespleißt werden. Es empfiehlt sich, die Stoppeln zu mulchen. (Bildquelle: Kropf)