Bei allen Parteiveranstaltungen zum politischen Aschermittwoch 2020 waren zahlreiche Landwirte anwesend, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen und den Politikern ins Gewissen zu reden – so auch in Landshut beim Treffen der Grünen. Rund 100 Landwirtinnen und Landwirte hatten sich auf Aufruf von "Land schafft Verbindung" eingefunden.
"Rettet die Bienen": Keine Biene gerettet
Landwirt Ludwig Lang erklärte den Grünen, dass das Volksbegehren "Rettet die Bienen" in Bayern bislang keiner einzigen Biene genutzt, den Bauern aber eine weitere Auflagenflut beschert habe. Berufskollege Christoph Huber mahnte die Politiker, die Landwirte nicht immer als Umweltschänder und Tierquäler darzustellen. "Es geht um unsere Berufsehre", so der LsV-Organisator.
Robert Habeck, Grünen-Bundevorsitzender und ehemaliger Landwirtschaftsminister Schleswig-Holsteins, sowie Ludwig Hartmann, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, nahmen sich sowohl bei den Landwirten als auch bei ihren Reden während der Veranstaltung Zeit, um auf die Belange der Bauern einzugehen.
"Einfach mal danke sagen"
Die Landwirte hätten durch die Intensivierung und Ausweitung ihrer Produktion den Wohlstand in Deutschland erst ermöglicht, sagte Habeck vor seiner Partei. Nur aufgrund von günstigen Lebensmitteln gebe es genug Geld für Bildung, Kultur, "aber auch Schickschnack wie Handtaschen und Handys". Man könne den Bauern für diese Arbeit "einfach mal danke sagen", bevor man dann "die notwendigen Veränderungen anpackt", so der Grünenchef.
Generell fassten die Parteiredner es als positiv auf, dass die Landwirte bei der Veranstaltung das Gespräch mit ihnen suchten. Mehrfach betonten sie, Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen zu wollen. Eine Verantwortung für die Agrarpolitik der letzten Jahre in Land und Bund wies die Politprominenz der Grünen geschlossen von sich.