60 % der Verbraucher sind mit der Qualität der Lebensmittel der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft zufrieden, 31 % sogar sehr zufrieden. Ebenfalls insgesamt 91 % der Verbraucher äußern sich positiv über die Vielfalt des Lebensmittelangebots in Deutschland. 65 % der Deutschen erklären, dass ihr persönliches Interesse an Lebensmitteln und ihrer Herstellungsweise in den letzten Jahren zugenommen habe.
Dies sind Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Infratest-dimap, die das Bundesagrarministerium heute anlässlich der Grünen Woche in Berlin veröffentlicht hat. Im Rahmen der Erhebung waren Anfang Januar dieses Jahres 1000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt worden.
Worin sehen die deutschen Verbraucher die Stärken der deutschen Landwirtschaft? In der Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel, antworteten 91 %. 82 % sehen die deutsche Landwirtschaft als „Bestandteil von Heimat und Brauchtum“, nach Meinung von 78 % leiste sie „einen wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege“. 68 % sehen die „Arbeitsplätze auf dem Land“ als wichtigen Faktor. Für 62 % der Deutschen wirtschaften die Betriebe im Einklang mit der Natur – für 57 % ist auch die Sicherung der Ernährung außerhalb Deutschlands ein wichtiger Aspekt.
Die Umfrage zeigt laut dem Ministerium auch, dass die Qualität der Lebensmittel die Verbraucher besonders überzeugt, wenn die Produkte direkt vom Bauernhof (77 %) kommen oder vom Wochenmarkt (78 %). Discounter als Bezugsquelle von Lebensmitteln bekommen deutlich weniger Zuspruch (63 %), Supermärkte werden deutlich positiver eingestuft (78 %), Bio-läden kommen auf 52 %.
Beim Einkauf legen 89 % der Verbraucher Wert darauf, dass die Produkte aus tiergerechter Haltung stammen. Die Hälfte der Befragten hält das sogar für „sehr wichtig“. Darauf folgt die regionale Herkunft (67 %), die für 32 % eine „sehr wichtige“ und für 35 % eine „wichtige“ Rolle beim Einkauf spielt. Auch der Preis spielt eine erhebliche Rolle: 66 % der Befragten geben an, dass ihnen ein kostengünstiges Angebot wichtig ist. Ob ein Produkt aus ökologischem Anbau stammt, ist immerhin für insgesamt 61 % der Konsumenten wichtig.
Was das Vertrauen in die Lebensmittelproduktion betrifft, so genießen Lebensmittel aus der Region das größte Vertrauen (93 %), Produkte dagegen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union das geringste (11 %). In der Verarbeitungskette vom Acker bis zum Teller wird der Landwirtschaft mit 81 % das größte Vertrauen entgegengebracht. Knapp jeder zweite Konsument hat auch Vertrauen in den Lebensmittelhandel (48 %). Der Lebensmittelindustrie dagegen bringen 56 % „wenig“ und 9 % „gar kein Vertrauen“ entgegen. Ursache für einen Vertrauensverlust dürften wohl auch Lebensmittelkrisen und -skandale der vergangenen Jahre und Jahrzehnte sein. Die Befragten geben an, dass besonders der Vertrieb von Gammelfleisch (33 %) und der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung (29 %) sowie die EHEC-Epidemie (18 %) für sie die größte Bedeutung gehabt hätten. (ad)