Der Vorstand der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Frankfurt am Main hat sich am Dienstag anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Förderbank für die Agrarwirtschaft mit dem Jahresabschluss 2015 zufrieden gezeigt.
„Mit Programmkrediten über 7,8 Mrd. Euro haben wir beim Neugeschäft einen Förderrekord erreicht. Der Anstieg geht auch auf unser Liquiditätssicherungsprogramm für Betriebe in Schwierigkeiten zurück. Das zeigt, wie groß der Bedarf an Förderkrediten gerade in der jetzigen Situation angespannter Agrarmärkte ist“, so Horst Reinhardt, Vorstandssprecher der Rentenbank.
Auch im laufenden Jahr 2016 zeichnet sich eine Fortsetzung der erfolgreichen Geschäftstätigkeit ab. Im ersten Quartal lag das Neugeschäft bei Programmkrediten mit 1,5 Mrd. Euro nur leicht (-1,2 %) unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Im Emissionsgeschäft konnte die Rentenbank mit 5,4 Mrd. Euro in den ersten drei Monaten schon fast die Hälfte ihres geplanten Mittelbedarfs für 2016 decken.
Darlehen zur Liquiditätssicherung stark nachgefragt
Die Förderkreditvergabe der Rentenbank 2015 spiegelte die gespaltene wirtschaftliche Lage in der deutschen Agrarwirtschaft wider. Neben den stark nachgefragten Programmkrediten für Investitionszwecke stieg auch der Bedarf an Liquiditätssicherungsdarlehen in der Landwirtschaft. Dafür stellte die Rentenbank 345,2 Mio. Euro (2014: 4,9 Mio. Euro) bereit. Als Folge erhöhte sich die Kreditnachfrage in der Fördersparte „Landwirtschaft“.
Das Neugeschäft in den Fördersparten „Ländliche Entwicklung“ sowie „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ stieg ebenfalls an. Rückläufig waren dagegen die Darlehenszusagen in der Fördersparte „Erneuerbare Energien“. Mit insgesamt 7,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,9 Mrd. Euro) übertraf die Rentenbank beim Neugeschäft mit ihren zinsgünstigen Programmkrediten das Vorjahresniveau um 13,8 %.
In der Fördersparte „Landwirtschaft“ finanziert die Rentenbank schwerpunktmäßig klassische landwirtschaftliche Investitionen. Dafür sagte die Bank insgesamt 3,2 Mrd. Euro (2,7 Mrd. Euro) zu. Davon entfielen 1,4 Mrd. Euro (1,1 Mrd. Euro) auf Programmkredite zu besonders günstigen Konditionen, die u. a. von Junglandwirten in Anspruch genommen werden können. Für Gebäude, insbesondere Stallbauten, stellte die Bank 1,1 Mrd. Euro (1,3 Mrd. Euro) bereit, für Flächenkäufe 772,7 Mio. Euro (625,1 Mio. Euro) und für Maschineninvestitionen 630,0 Mio. Euro (634,6 Mio. Euro).
Die Förderfinanzierungen der Rentenbank für Investitionen in erneuerbare Energien sanken auf 1,5 Mrd. Euro (2,0 Mrd. Euro). Dies war eine Folge der Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2014. Schwerpunkt in dieser Sparte blieb die Finanzierung von Windkraftanlagen – trotz eines Rückgangs auf 1,1 Mrd. Euro (1,4 Mrd. Euro). Darin sind Zusagen in Höhe von 0,5 Mrd. Euro (0,8 Mrd. Euro) für „Bürger- und Bauernwindparks“ enthalten.