Der Bauernverband Sachsen-Anhalt konnte in dieser Woche seine Anliegen Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Landwirtschaftsministerin Prof. Claudia Dalbert und Wirtschaftsminister Prof. Armin Willingmann vortragen. Themen waren das Kastenstandurteil, die Stärkung des ländlichen Raumes, Wegebau, Internetausbau und Digitalisierung.
Gerade die strukturschwachen Regionen benötigen laut dem Bauernverband eine klare, politisch unterstützte Zukunftsperspektive. Gegenwärtig würden viel zu viele Investitionen stocken, da dies nicht der Fall sei. Besonderes Augenmerk müsse auch auf praxisnahes und unbürokratisches Agieren der Verwaltung zum Abruf von Fördermitteln gelegt werden, hieß es weiter. Das gilt sowohl für Förderungen aus der ersten Säule als auch für Strukturförderungen und Investitionen. Hier sehen die Bauern bisher ein großes Hemmnis in der Umsetzung.
Einigkeit bestand darin, dass dem Artenschutz genüge getan werden muss, aber Biber und Wolf in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft naturgemäß Grenzen haben müssen. Sachsen-Anhalt soll sich hier für EU-konforme Regelungen einsetzen und befindet sich laut dem Ministerpräsidenten dazu im Austausch mit anderen ebenso betroffenen Bundesländern.
Fazit der Veranstaltung war, dass der ländliche Raum nicht mehr nur Chefsache ist, sondern dass sich das Kabinett insgesamt mit dem Thema befassen muss, so sinngemäß Ministerpräsident Dr. Haseloff. „Die Landnutzerverbände werden die weitere Entwicklung kritisch und konstruktiv weiterverfolgen und erwarten, dass den gemeinsamen Worten gemeinsame Taten folgen“, so der Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt und Sprecher der Interessengruppe, Olaf Feuerborn.
Zwischen den Landnutzerverbänden und dem Ministerpräsidenten wurde festgehalten, dass es im Herbst 2017 eine vereinbarte größere Konferenz zum ländlichen Raum geben wird.