Nach der Vorstellung in den USA ist jetzt der erste John Deere 9RX der neuen Generation in Europa angekommen. Auf Gut Rixdorf in Schleswig-Holstein zeigt John Deere den Raupenschlepper aktuell Großkunden im praktischen Einsatz.

Unter anderem ist das Topmodell 9RX 830 dabei mit einem 9 m breiten Köckerling Vector in der Grundbodenbearbeitung unterwegs. Schließlich gibt John Deere sage und schreibe 913 PS Maximalleistung sowie 4234 Nm Drehmoment für den 18-l-Motor an, der auch in den Häckslern zum Einsatz kommt. Und in dieser Leistungsklasse erfüllt der Motor die Abgasgrenzwerte ohne den Einsatz von AdBlue oder Partikelfilter. Es gibt lediglich eine Abgasrückführung. Den Tankinhalt hat John Deere aufgrund von gesetzlichen Einschränkungen für den deutschen Markt von 1.952 l auf 1.500 l reduzieren müssen.

Neues Getriebe, neue Raupen

Das Getriebe hat John Deere komplett neu entwickelt. Es hat 21 Vorwärts- und 11 Rückwärtsgänge bei 40 km/h Höchstgeschwindigkeit. Verschiedene Schaltmodi sollen dem Fahrer ein effizientes Arbeiten erleichtern. Außerdem gibt es eine Zapfwelle, die rund 250 kW übertragen kann, um z.B. einen Überladewagen anzutreiben.

Um zum Ackern die gesamte Motorleistung aber auf den Boden bringen zu können, hat John Deere auch größere Raupenlaufwerke konstruiert. Dabei hat das Treibrad 120 cm Durchmesser und sorgt für den formschlüssigen Antrieb der 76 cm breiten Bänder. Damit bleibt der 9RX unter 3 m Außenbreite. Das Leergewicht gibt John Deere mit 33,5 t an, ballastiert sind es gut 37 t.

Bis zu 636 l/min Ölförderleistung

Ein Hubwerk ist für den neuen 9RX nicht verfügbar. Das Heck ist dagegen für Zugarbeiten mit einem Zugpendel der Kat. V ausgestattet. Außerdem bietet John Deere eine leistungsfähige Hydraulik, um externe Verbraucher zu versorgen. Serie ist eine doppelte Axialkolbenpumpe mit 2 x 212 l/min Förderleistung, optional gehen bis zu 636 l/min Gesamtleistung. Damit werden im Heck bis zu sechs DW-Ventile sowie zwei getrennte Loadsensing-Anlagen versorgt.

Voll gefederte Kabine

In der Kabine mit Bedienarmlehne und dem Gen. 5 Plus-Terminal finden sich nicht nur John Deere Fahrer schnell zurecht. Neu ist die laut John Deere die um 20 % vergrößerte Glasfläche, da fast die gesamte rechte Konsole verschwunden ist.

Außerdem soll die Bodenfläche um 15 % gewachsen sein, was das Raumgefühl noch weiter verbessert. Und um den Komfort sicherzustellen hat der neue 9RX eine speziell entwickelte Vier-Punkt-Kabinenfederung mit isoliertem Unterrahmen.

Ebenfalls Premiere feiert im 9RX ein neues „Implement Ethernet“, quasi die nächste Generation Isobus. Statt einer Datenübertragungsrate von nur 150 kB/s gibt John Deere die Geschwindigkeit des neuen Systems mit 1 GB/s an.

Über 1 Mio. € Listenpreis

Nicht nur bei den Leistungswerten, sondern auch bei den Listenpreisen stößt John Deere mit dem neuen 9RX in bisher nicht gekannte Dimensionen vor. Mit nur wenigen Zusatzausstattungen knackt der neue Hirsch locker die Marke von 1 Mio. €. Dafür bekommt man aber auch einen Zugschlepper, der selbst in den Erhebungen der holsteinischen Schweiz bei der 33 cm tiefen Grundbodenbearbeitung für eine Flächenleistung von rund 10 Hektar die Stunde sorgt.