Der Maiszünsler breitet sich immer weiter aus. Um dies zu verhindern, setzen Landwirte vor allem im Süden verstärkt auf die Bekämpfung mit Trichogramma-Schlupfwespen, ausgebracht mit Multikoptern. Das biologische Verfahren wird in Baden-Württemberg im Rahmen des FAKT-Programms mit 60 €/ha gefördert. Die Durchführung übernehmen in der Regel Dienstleister, wie die ZG Raiffeisen in Karlsruhe, die BayWa oder Maschinenringe.
Anders als vorher per Hand, lassen sich die Trichogramma-Kugeln mit Multikoptern exakt und schnell im Maisbestand platzieren. Dazu gibt der Landwirt die Geodaten des Schlages an seinen Dienstleister weiter. Dieser legt mithilfe eines digitalen Rasters die Abwurfpunkte der Kugeln auf der Fläche fest, z.B. alle 10 m. Je nach Bauweise fliegt der Kopter die Route in 15 bis 25m Höhe mit rund 20 bis 35 km/h ab. Pro Hektar dauert die Ausbringung 3 bis 4 Minuten. Wegen Rüstzeiten ist die „Schlagkraft“ eines Piloten auf etwa 60 ha pro Tag begrenzt. Mithilfe einer am Kopter angebrachten Kamera lässt sich die Verteilung überprüfen.
Unter optimalen Bedingungen liegt der Wirkungsgrad von Schlupfwespen bei 70 bis 90% und damit fast auf Insektizidniveau. Bei einmaliger Ausbringung kostet das Verfahren (Trichogramma + Ausbringung per Kopter) je nach Anbieter rund 60 €/ha netto und damit so viel wie ein Insektizideinsatz. Sind zwei Einsätze nötig, muss man ca. 90 €/ha berappen. Doch es gibt auch Grenzen: Fallen die vom Kopter abgeworfenen Kugeln bei sehr starker Hitze auf den Boden, schlüpfen die Trichogrammen schnell und leben kurz. Das schmälert die Wirkung. Gleiches gilt bei sehr langem, ungleichmäßigem Zünslerflug oder bei Extrembefall des Maises von über 50%. In diesen Fällen sind Insektizide wie Coragen überlegen.