Bevor es dem Rapsdurchwuchs ans Leder geht, stellen sich in der Praxis folgende Fragen:
1. Einzelproduke oder besser Kombinationsprodukte verwenden? Ob Sie Powertwin plus einsetzen oder sich dieses selbst aus Kontakt 320 SC und Ethosat 500 zusammenstellen, darüber entscheidet letztlich der Preis. Wirkungsunterschiede sind nicht zu erwarten. Nachteil der Einzelkomponenten: Sie müssen mehr Kanister entsorgen.
Beim Betanal Expert sieht es etwas anders aus. Das Mittel enthält mit Desmedipham einen weiteren Wirkstoff, der vor allem bei schwierigen Bedingungen (z. B. zu groß gewordene Unkräuter, starke Wachsschichten, Trockenheit) Wirkungsvorteile bringen kann.
2. Wann ist die beste Tageszeit zum Spritzen? Mit Ausnahme der 1. NAK sollten Sie vorzugsweise in den frühen Morgen- bzw. in den späten Abendstunden spritzen.
3. Wie viel Wasser und welche Düse verwenden? Orientieren Sie sich bei der Düsenwahl nicht nur an der Abdriftminderung, denn nicht überall ist eine Driftreduzierung von 75 % erforderlich. Extrem grobtropfige Düsen, wie z. B. die IDKN-Düse, lassen in der größeren Abdriftminderungsklasse einen deutlichen Wirkungsabfall erkennen. Bei idealen Spritzbedingungen geht alles. Bei Trockenheit und starken Wachsschichten entscheidet aber eine gute Verteilung möglichst vieler Tropfen auf der Zielfläche über den Wirkungserfolg.
Gut geeignet für den Einsatz in den Rüben sind z. B. folgende Düsen: AirMix 110-025 bis 03 von Agrotop, ID bzw. IDK 110-025 bis 03 von Lechler oder AI 110-025 und die TT 11003 von TeeJet.
Die Wassermenge sollte bei allen Düsentypen 200 bis 220 l/ha betragen.