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Mit Sommerungen gegen Ackerfuchsschwanz

In Schleswig-Holstein läuft in Galmsbüll in der nordfriesischen Marsch seit 2009 ein Großflächenversuch zum Ackerfuchsschwanz. Auf diesem Standort fallen 800 mm mittlerer Niederschlag. Hier die Details zur Versuchsanlage.

Lesezeit: 4 Minuten

In Schleswig-Holstein läuft in Galmsbüll in der nordfriesischen Marsch seit 2009 ein Großflächenversuch zum Ackerfuchsschwanz. Auf diesem Standort fallen 800 mm mittlerer Niederschlag. Hier die Details zur Versuchsanlage.


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Die Versuchsanlage in Galmsbüll 2009/10 – 2015/16

2009/10 – 2011/12:

Auf 6 Großparzellen (Streifen) von 24 x 144m wurden verschiedene Bodenbearbeitungsvarianten und eine Fruchtfolgevariante etabliert.

 

Je ein Streifen wurde mit dem Pflug bzw. dem Grubber nach ein- bis mehrmaliger Stoppelbearbeitung zum Saattermin bearbeitet (Varianten „Pflug spät“ und „tiefe Mulchsaat spät“ – letztere bei Bedarf mit Glyphosatbehandlung vorab.

 

Auf je einem weiteren Streifen wurde kurz nach der Ernte nach Strohverteilung sofort die Grundbodenbearbeitung mit Pflug bzw. Grubber durchgeführt, die Streifen danach 4-5 Wochen liegen gelassen und kurz vor der Saat mit Glyphosat behandelt, die Saat wurde eingeschlitzt (Varianten „Pflug früh“ und „tiefe Mulchsaat früh“).

 

Ein Streifen wurde über Jahre nur flach mit der Kreiselegge bearbeitet und 1x tiefengelockert (Variante „Mulchsaat flach“).

 

Der letzte Streifen wurde im Herbst gegrubbert und gekreiselt und über die Jahre mit Sommergetreide bestellt, die Saat nach Glyphosatapplikation im Frühjahr eingeschlitzt (Variante „Sommerung“).

 

In den ersten 3 Jahren wurde Winterweizen auf den ersten 5 Streifen angebaut, (Saattermin in den letzten Septembertagen bis zur ersten Oktoberwoche, also noch keine echte Spätsaat), auf dem 6. Streifen Sommerweizen (Saat Ende März).

 

Quer zu den Winterweizen-Streifen wurden 2009/10-11/12 Herbizide gelegt, im Winterweizen drei Jahre lang eine Variante „nur Bodenherbizid“ und zwei Varianten mit Atlantis-Nachlagen im Frühjahr.

In der Sommerweizenvariante wurde im ganzen Streifen nur IPU eingesetzt, wenn der Boden feucht genug war, sonst außer Glyphosat vor der Saat keine Chemie, da der Resistenzstatus der Flache keine Möglichkeiten dazu ließ.

 

Nach 3 Jahren ging der Winterweizen in dem Bereich, wo kein Atlantis gefallen war, vor allem in den Mulchsaaten in AF unter.

Es ging nun darum, wie kann man die Fläche sanieren?

 

2012/13 wurde Wi-Raps auf der ganzen Fläche gesät, die Verfahren „Pflug“, Grubber (tiefe Mulchsaat)“, „flache Mulchsaat mit der Kreiselegge“ beibehalten, aber zu einem Zeitpunkt durchgeführt. Die Ungras- und Unkrautbekämpfung erfolgte einheitlich.

Da der Winterraps im Herbst 2012 in der flachen Mulchsaat der starken Nässe erlag, wurde auf diesem Streifen ohne Glyphosat vorab, um den grundsätzlichen Versuchsaufbau im laufenden Jahr nicht zu stören, Sommerweizen im Frühjahr nachgeschlitzt: mit dem Ergebnis, dass dort der AF-Besatz im Sommer 2013 explodierte und den Bodenvorrat an AF-Samen stark auffüllte.

 

2013/14 – 2015/16:

Aufgrund guter Erfahrungen aus 2010-12 mit der Sommerung wurde für die nächsten 3 Jahre der Anbau von Sommergetreide auf der ganzen Fläche geplant und inzwischen zwei Jahre lang durchgeführt. Wenn vom Wetter her möglich wurde jeweils die Hälfte der alten Herbizidparzellen aus 2010-12 im Frühherbst einmal gekreiselt oder gestriegelt.

Weiterhin wurden dann die ehemaligen Pflugvarianten im Herbst zu einem Termin gepflügt, die tiefen Mulchsaatvarianten entsprechend gegrubbert und zwei Streifen zum selben Termin nur flach gekreiselt (Variante „flache Mulchsaat“ und ehemalige Variante „Sommerung“.

Die ganze Fläche wurde nach der Grundbodenbearbeitung im Herbst noch einmal gekreiselt, wenn vom Wetter her noch möglich, um dem AF gute Keimbedingungen zu bieten.

Vor dem Einschlitzen der Sommerung wurde im Frühjahr Glyphosat appliziert, um den noch aufgelaufenen AF zu beseitigen. In der Kultur selbst wurde nur noch eine Unkrautbekämpfung durchgeführt, da ACCASE-Hemmer nicht mehr am Standort wirken.

Zur Ernte 2014 stand auf der Fläche Hafer, in 2015 ein So-Roggen-, So-Gerstengemisch: ein Gemisch deshalb, weil der Sommerroggen im Frühjahr 2015 aufgrund hoher Nässe Probleme hatte und Sommergerste nachgeschlitzt wurde, um dem AF genügend Konkurrenz zu bieten. Für 2016 ist So-Weizen vorgesehen.

 

Die Ernte erfolgt in den Sommerungen mit dem Häcksler zur GPS-Produktion für die Biogasanlage. So konnten, anders als auf Fehmarn, keine Parzellen ausgedroschen werden.

 

Kernstück des Projektes: der AF wird immer wieder gezählt, jeweils 48 Einzelzählungen pro Streifen, etliche Male im Jahr, mit dem Göttinger Zählrahmen: zunächst werden die AF-Pflanzen pro m² erfasst, dann, wenn das wegen der Dichte des AF-Besatzes nicht mehr möglich war, wird der AF-Deckungsgrad in % bonitiert und schließlich vor der Ernte werden die AF-Ähren pro m² gezählt.


 

 

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