Vorläufige LSV-Ergebnisse 2018 bringen keine Überraschungen
Die vorläufigen aktuellen Ergebnisse der LSV Winterweizen aus Niedersachsen bringen keine Überraschungen. In den Parzellenversuchen werden Erträge im Mittel der Standortgruppen von 75 dt/ha auf den Sandböden (teils mit Beregnung) bis 103 dt/ha auf den Lehmstandorten Südhannovers erzielt. Die Relativerträge schwanken von 91 bis 110 % in einem normalen Bereich. Auf den Lehmböden Südhannovers bleiben die E-Sorten Ponticus und Baranco mit Relativerträgen von 93 bis 94 % im Rahmen ihres Leistungspotentials. Bei den A-Sorten fällt RGT Reform im Vergleich zu den Vorjahren leicht ab (rel. 96 %). In diesem Ertragsbereich bewegen sich auch Apostel, Kashmir und Nordkap. Letzterer zeigt Vorteile als Stoppelweizen. Einen erfreulichen Einstieg schaffen die neuen Sorten LG Initial sowie Asory (rel. 100 bzw. rel. 101 %). Beide A-Weizen bringen auch hohe Erträge auf Sandböden. Die Grannenweizen Euclide, Rubisco und Nemo schaffen knapp 100 %. Die neue Sorte Nemo zeigt jedoch sehr schwankende Erträge: Höhenlagen rel. 102 %, Sandböden rel. 93 %.
Bei den B-Weizen überzeugt Informer (Neuzulassung) auf allen Standorten und zeigt auch gute Erträge als Stoppelweizen – im Mittel der Lehmböden drischt er 107 % rel. Damit liegt Informer klar vor den anderen B-Weizen wie Benchmark, Bergamo und Bosporus – alle rel. 101 %. KWS Talent bestätigt seine gute Vorjahresleistung auch auf schwächeren Sandböden. Demgegenüber fällt die kurzstrohige Sorte Kamerad leicht ab. Auch Faustus kann die guten Vorjahreserträge nicht wiederholen. Er zeigt in diesem Jahr besonders geringe Erträge als Stoppelweizen. Als später Rübenweizen kann er jedoch überzeugen – ähnlich wie LG Imposanto. Wie erwartet drischt die neue Hybride Hymalaya nicht mehr als die vergleichbaren B-Weizen. Der Anbau von Hybriden bleibt damit unwirtschaftlich. Demgegenüber zeigen die C-Weizen Elixer, Sheriff und Safari mit rel. 103 bis 106 % eine ansprechende Leistung. Elixer überzeugt auch wieder als Stoppelweizen.
Die Leistungen neuer Sorten finden Sie
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Entwicklung der Vermehrungsflächen
Der Vermehrungsumfang einer Sorte zeigt, welchen Stellenwert sie am Markt hat. Die Spitzenposition konnte Reform in 2018 noch einmal ausbauen. Große ältere Sorten wie Julius oder Tobak sind allmählich auf dem Rückzug. Die Übersicht zeigt, wie sich die Vermehrungsfläche der gängigen Sorten von 2017 zu 2018 verändert hat und welche neuen Sorten sich etablieren haben.
Sorte | 2017ha | 2018ha |
---|---|---|
Reform A | 7109 | 8234 |
Patras A | 2503 | 2425 |
Benchmark B | 2066 | 2115 |
Elixer C/K | 2777 | 2031 |
Julius A | 2202 | 1736 |
Tobak B | 2294 | 1672 |
Ponticus E | 974 | 1531 |
Chiron A | 259 | 1474 |
Apostel A | 995 | 1423 |
Nordkap A | 1655 | 1353 |
Opal A | 978 | 1166 |
KWS Talent | 345 | 1162 |
Faustus B | 809 | 1118 |
Porthus B | 984 | 814 |
Kashmir A | 600 | 812 |
Kamerad B | 144 | 755 |
Euclide A | 621 | 633 |
Bosporus B | 605 | 436 |
Bergamo B | 630 | 161 |
Boss B | 66 | 528 |
Informer B | 504 | |
Nemo B | 167 | 302 |