Dass AHL nicht nur ein Dünger ist, sondern gegen bestimmte Unkräuter auch in sehr späten Stadien eine herbizide Wirkung hat, entdeckten Vater Thomas (58) und Sohn Christian Schulz (21) eher zufällig. Sie bauen auf dem 550 ha-Ackerbaubetrieb im mecklenburgischen Gerdshagen ein Drittel Winterraps und zwei Drittel Winterweizen an. Um den Raps zu stabilisieren und den Schotenansatz zu fördern, mischen sie zur Blütenbehandlung AHL bei.
„Wenn zum Behandlungszeitpunkt die ersten Blüten des Klatschmohns aufgehen und die Pflanzen von der Spritzbrühe benetzt werden, verwelkt der Mohn“, so die Beobachtung von Christian. Der Junglandwirt mahnt aber zur Vorsicht: „Speziell bei hoher Sonneneinstrahlung sollte der AHL-Anteil in der Mischung maximal 25 % betragen.“ Ist das Mischungsverhältnis Wasser zu AHL zu eng, kann es zu Ätzschäden kommen, vor allem, wenn der Schlepper während der Ausbringung mal stehen bleibt.
Die Kornblume reagiert ähnlich empfindlich auf die AHL-Blütenbehandlung.
Auch im Weizen erzielten sie einen vergleichbaren Effekt. Zur 2. Fungizidbehandlung mischten sie rund 50 l AHL auf 200 l Wasser. Die Trespe verbrannte regelrecht.