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Aktionsplan gegen Ackerfuchs­schwanz

Lesezeit: 4 Minuten

Die Herbizidresistenz breitet sich beim Ackerfuchsschwanz immer weiter aus. Wie lässt sich gegensteuern? Ein Großflächenversuch an zwei Standorten in Schleswig-Holstein liefert erste Erkenntnisse und Ansätze für ackerbauliche Lösungen.


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Die Probleme mit der Ackerfuchsschwanz-Resistenz verschärfen sich im gesamten Bundesgebiet weiter. Warum ist das so? Die Einführung des Herbizids Atlantis WG im April 2003 hat die Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes (AF) sehr effektiv, aber auch zu leicht gemacht. Warnungen der Beratung vor einem einseitigen und alleinigen Einsatz dieses Mittels und generell von blattaktiven Herbiziden nimmt die Praxis nach wie vor nicht ernst genug.


Aus ökonomischen Zwängen praktizieren zudem viele Betriebe Anbausysteme, die den Ungrasdruck zusätzlich fördern. Hierzu zählen zum Beispiel:


  • Enge Winterkulturfruchtfolgen bis hin zur Winterweizenmonokultur kombiniert mit frühen Aussaatterminen,
  • reduzierte Aufwandmengen,
  • ungünstige Einsatzbedingungen für Herbizide und
  • ungenügende Gesamtherbizidstrategie.


Dies sorgt dafür, dass sich in den letzten Jahren zunehmend Resistenzen des Ackerfuchsschwanzes – vor allem gegenüber blattaktiven Herbiziden – weiter ausbreiten konnten. Sie sind längst nicht mehr nur auf die Küstenstandorte Norddeutschlands beschränkt. In der Marsch auf Flächen mit hohem Ackerfuchsschwanzbesatz und stärker ausgeprägten Resistenzen des Ungrases gegen ACCase-Hemmer ist es schon jetzt nicht mehr möglich, Wintergerste anzubauen.


Was bleibt, wenn künftig Ackerfuchsschwanz-Resistenzen auch flächendeckend gegenüber Sulfonylharnstoffen auftreten? Der Anbau von Winterweizen – aber auch von Mais – wäre dann problematisch. Neue Blatt- und Bodenherbizide mit neuem Wirkmechanismus sind in den nächsten 10 Jahren nach Auskunft der forschenden Industrie nicht zu erwarten.


Ackerbaumaßnahmen nutzen!

Es geht darum, weitere Resistenzentwicklungen so weit wie möglich hinauszuzögern, um die vorhandenen Herbizide noch lange nutzen zu können. Dazu ist eine stärkere Rückbesinnung auf ackerbauliche Maßnahmen ebenso wichtig, wie ein effektives Resistenzmanagement beim Einsatz der verbleibenden Herbizide.


Um darüber Erkenntnisse zu gewinnen, haben die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, die Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB) und Ulrich Henne als landwirtschaftlicher privater Unternehmensberater mit Unterstützung verschiedener Firmen ein gemeinsames Projekt auf den Weg gebracht. Dies soll Antwort auf die Frage finden, mit welchen Bodenbearbeitungsverfahren, Fruchtfolgen (Einbau von Sommerungen) und Pflanzenschutzmaßnahmen sich der Ackerfuchsschwanz effektiver bekämpfen lässt. Aus den Versuchen erwarten wir auch weitere Erkenntnisse über die Biologie des Ackerfuchsschwanzes. Vielleicht wird es damit künftig besser möglich sein, Bodenbearbeitungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der Biologie des Ackerfuchsschwanzes (AF) durchzuführen.


Im Vordergrund stehen in diesem Beitrag zunächst die unterschiedlichen Bodenbearbeitungs-Varianten und ihr Einfluss auf den AF. Die Kosten der Verfahren und die Erträge werden erst nach Projektabschluss zusammengefasst und vorgestellt. Es geht zunächst darum, das Verhalten des Ackerfuchsschwanzes genau darzustellen.


Der Versuch und seine Varianten:

Die 6 Bodenbearbeitungs- und Saatvarianten des Versuches sind in Übersicht 1 aufgeführt. Er wird an 2 Standorten mit folgenden Fruchtfolge-Varianten durchgeführt:


  • Galmsbüll in der Marsch/Westküste (über 30 % Ton, 4 % Humus, 800 mm Niederschlag, regelmäßig gepflügt) mit der Fruchtfolge WRaps/WW/WW/WW (Sommerung über die gesamte Versuchsdauer in Bodenbearbeitungs-Variante 6);
  • Petersdorf/Fehmarn auf einem Standort des östlichen Hügellandes/Ostküste (sandiger Lehm, 8 bis 12 % Ton, 550 mm Niederschlag, 20 Jahre pfluglos) ebenfalls mit der Fruchtfolge WRaps/WW/WW/WW (Sommerung 1x als Ersatz für WW, Variante 12)


Die Versuchsfläche besteht also aus 6 Bodenbearbeitungs- bzw. Fruchtfolgevarianten. Eine Variante ist 24 m breit und 150 m lang. In Petersdorf werden 2 Fruchtfolgen gefahren, also insgesamt 2 x 6 Varianten. Im Folgenden werden aus Platz- und Verständnisgründen nur die Varianten 7 bis 12 dargestellt.


Quer zu diesen Varianten wer­den 3 Herbizidvarianten gefahren. An beiden Standorten haben wir die Resistenzsituation des Ackerfuchsschwanzes untersucht. Daraus resultieren etwas unterschiedliche Herbizidvarianten. Alle übrigen Maßnahmen führen wir einheitlich betriebsüblich durch. Versuchsbeginn war zur Aussaat 2009. Er soll insgesamt 4 Jahre dauern.


Im Folgenden gehen wir auf die ersten Ergebnisse aus den Bodenbearbeitungs- bzw. Fruchtfolgevarianten ein, d. h. die Erfassung des Ackerfuchsschwanz-Besatzes im Jahresablauf in den verschiedenen Bodenbearbeitungsvarianten, gemittelt über alle Herbizidmaßnahmen.j

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