Viele Landwirte kennen Ampfer nur vom Grünland. Immer häufiger tritt Stumpfblättriger Ampfer jedoch auch in Getreide bei reduzierter Bodenbearbeitung auf. Denn hier kann sich die Pfahlwurzel als Dauerorgan gut etablieren.

Weit entwickelte Pflanzen produzieren etwa 4 000 Samen, die bis zu 70 Jahre im Boden überdauern können. Die Verbreitung der Samen erfolgt über Wind, Tiere und Maschinen. Ampfer bevorzugt feuchte, lehmig- bis tonige Standorte und keimt ab ca. 15 °C. Wegen der tiefreichenden Pfahlwurzel können die Pflanzen Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten aufnehmen als Getreide.

Verstärkter Ampferauflauf ist oft in Winterraps zu beobachten, weil es hier keine ausreichenden Bekämpfungsmöglichkeiten gibt. Chemische Behandlungen sollten Sie daher vorzugsweise in Getreide und Mais ergreifen.

In der Übersicht sind verschiedene Behandlungsstrategien dargestellt. Wichtiger als das Produkt ist aber der optimale Termin. So sollte sich die Masse der Ampferpflanzen im „Großen Rosettenstadium“ bzw. knapp darüber hinaus befinden. Kräftige Pflanzen haben dann einen Durchmesser von gut 20 cm und verfügen über eine ausgeprägte Pfahlwurzel. Behandlungen an Tagen mit „Waschküchenwetter“ sind optimal. Bei Granulatformulierungen verbessert der Zusatz von Additiven (Oleo FC) die Anlagerung und Aufnahme der Mittel.