Wegen der hohen Pflanzgutpreise wird im Frühjahr viel „Geld in die Erde gesteckt“. Die Pflanzstrategie jetzt sorgfältig zu überdenken, empfiehlt daher Martin Kanders, LWK Nordrhein-Westfalen. Hier elf Tipps des Anbauberaters vom Niederrhein:
- Prüfen Sie das Pflanzgut nach der Anlieferung gründlich. Stellen Sie zudem sofort eine Probe warm auf und kontrollieren Sie das Keimverhalten sehr genau.3
- Pflanzen Sie das Pflanzgut der Wunschsorten auf gute Flächen mit hohem Ertragspotenzial.4
- Wer mangels Ware auf Alternativ-sorten setzen muss, sollte sich genau über diese Sorten informieren.5
- Das physiologische Alter der Knollen ist höher als sonst. Vermeiden Sie in diesem Jahr also unbedingt mehrfaches oder starkes Abkeimen.6
- Ein Fraktionieren des Pflanzgutes ist in vielen Fällen sinnvoll. Man muss dann aber auch die Legeabstände und -tiefen in den einzelnen Fraktionen anpassen, z.B. grobe Fraktionen weiter, kleine enger pflanzen. Grobe Fraktionen können Sie eventuell frühzeitiger pflanzen, weil diese robuster sind.7
- Müssen Sie Drillinge verwenden, sollten Sie diese etwas flacher legen, einen engeren Pflanzabstand wählen (je nach Sorte z.B. 20 bis 24 cm), auf eine gute Bodenstruktur achten und nicht zu früh bzw. zu nass pflanzen. Klären Sie mit der Beratung, welche Beizen wo Sinn machen.8
- Sind Sie gezwungen, Übergrößen zu pflanzen, hat dies Vor- und Nachteile. Die Pflanzgutmenge pro ha erhöht sich und damit ggf. auch die Kosten, aber dicke Knollen sind robust. Rechnen Sie den Pflanzabstand genau durch und vergrößern sie diesen z.B. bei ansatzstarken Sorten (selbst dort aber maximal ca. 40 cm).9
- Wer weitere Pflanzabstände als sonst plant, sollte gezielt den Ansatz fördern.10
- Prüfen Sie das durchschnittliche Knollengewicht nach der Anlieferung noch einmal genau. Veränderte Sortierungen können zu deutlichem Mehr- oder Minderbedarf an Pflanzgut pro Hektar führen.11
- Gehen Sie mit dem Pflanzgut absolut schonend um! Pflanzen Sie es nicht zu früh und zu feucht, um das Risiko von Auflaufschäden zu minimieren. Stimmen Wetter und Bodenverhältnisse, sollte das Pflanzgut aber auch nicht überaltern. Dieser Spagat könnte in diesem Jahr nicht ganz einfach werden!12
- Eine Beizung ist in vielen Fällen sinnvoll. Neben den Standardbeizen kann es 2019 in einzelnen Situationen auch vernünftig sein, dass bei der Aufbereitung mit Diabolo gegen Fusarium und Silberschorf gebeizt wird (nur 1 x zulässig, im Regelfall beim Vermehrer/Aufbereiter). Auch der Zusatz von Kupfer gegen Schwarzbeinigkeit vor dem/beim Pflanzen kann sinnvoll sein.13