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Bessere Technik bringt mehr als unsinnige Auflagen

Lesezeit: 3 Minuten

Herbizide einsparen und umweltfreundlich produzieren, diese Gründe waren für Manfred Hurtz (40) aus Nideggen- Berg in der Voreifel ausschlaggebend dafür, bei einem dreijährigen Pilotprojekt zur teilflächenspezifischen Unkrautbekämpfung mitzumachen. Seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Im ersten Jahr (2003) tastete er sich auf 2,5 ha Sommerbraugerste (von insgesamt 12,5 ha) an das Verfahren heran. Gegen Unkräuter habe ich 56 % und gegen Ungräser sogar 90 % Mittelmenge im Vergleich zur herkömmlichen Flächenspritzung eingespart, so Hurtz. Im Ertrag und in der Brauqualität gab es kaum Unterschiede. 26 8/ha Mittel eingespart Ein Effekt des ersten Tastversuches war, dass Hurtz im Folgejahr auch bei der Flächenspritzung der Braugerste die Herbizidaufwandmenge senkte. Der Unkrautdruck war auf der Fläche nicht so hoch, und ich habe bei der teilflächenspezifischen Unkrautbekämpfung gesehen, dass problemlos ein paar Unkräuter stehen bleiben können, erklärt der Ackerbauer. Im Jahr 2004 bekämpfte er die Unkräuter auf 14 ha von insgesamt 17,5 ha Braugerste teilschlagspezifisch. Die Mitteleinsparung fiel geringer aus: 18 % Einsparung gegen Unkräuter und 46 % gegen Gräser. Problematisch war der hohe Rapsdurchwuchs von 200 Pflanzen/m2, erklärt Hurtz. Dennoch haben wir auf der teilflächenspezifisch behandelten Fläche 26 E/ha Mittelkosten eingespart. Ertraglich schnitt die teilschlagspezifisch behandelte Braugerste sogar leicht besser ab. Die technische Durchführung ist für den Landwirt bislang noch recht umständlich. Die Unkrautkartierung erfolgt mit dem Trägerfahrzeug, das mit Spezialkameras ausgerüstet ist. In einem weiteren Arbeitsgang werden die Herbizide mit der Mehrfachspritze teilschlagspezifisch ausgebracht. Beide Spezialgeräte müssen für die Einsätze vom Versuchsgut Dikopshof der Universität Bonn herbeigeschafft werden. Ab Frühjahr 2005 wird zumindest das Spritzen für Hurtz einfacher. Dann erhält er einen eigenen Prototypen der Mehrfachspritze (Hersteller Kverneland), dessen Anschaffung (80 000 E) das BMVEL mit 42,5% im Rahmen des Pilotprojektes fördert. Wie geht es weiter? Hurtz will das neue Verfahren auch in anderen Kulturen testen. In diesem Herbst behandelte er erstmalig 7,5 Hektar Winterraps teilflächenspezifisch im Zwei- bis Dreiblattstadium des Rapses. Auch in Wintergerste und Winterweizens plant er den Einsatz des neuen Verfahrens noch in dieser Anbausaison. Auch will er in Braugerste in dem Bereich, den die Kameras erfassen, weitere Reihenabstände ausprobieren. Dann schließen die Reihen später, so Hurtz, dadurch werden wir bei der Unkrautkartierung flexibler. Denn der Pflanzenbestand darf nicht zu weit entwickelt sein, sonst sind die Unkräuter für den Sensor nicht mehr gut zu erkennen. Bis das Verfahren praxisreif ist, werden jedoch noch einige Jahre vergehen. Unser Ziel ist, die Unkrautkartierung und die teilflächenspezifische Bekämpfung in einem Arbeitsgang durchzuführen, so Horst Oebel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Phytomedizin der Uni Hohenheim. Außerdem muss die Technik schlagkräftiger und für den Landwirt erschwinglich werden. Gelingt dies, hält Landwirt Hurtz den Einsatz dieser neuen Technik für einen praktikablen Weg, umweltfreundlicher zu produzieren. Wir bringen damit gezielt möglichst wenig Herbizide aus und können genau nachweisen, was wir gemacht haben. Das bringt mehr, als uns Landwirte durch unsinnige Auflagen und verdeckte Ermittler zu gängeln, meint er. H. Moritz

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