Mais als Spitzenreiter bei den Biogassubstraten Paroli zu bieten, ist nicht einfach. Wegen erhöhter Schädlings- und Krankheitsgefahr in maislastigen Fruchtfolgen sind aber sinnvolle Ergänzungen gefragt. Ob Getreide-GPS plus mehrschnittige Ackergräser als Untersaat eine Lösung sind, hat die Bayerische LfL in Freising untersucht.
Der Anbau funktioniert wie folgt: Die Saat der Deckfrucht Winterroggen und die Untersaat (Deutsches und Welsches Weidelgras) erfolgen im Herbst bis Ende September in 2 getrennten Arbeitsgängen. Die Saatmenge der Deckfrucht lässt sich um ein Drittel senken. Die Weidelgrasmenge beträgt 35 kg/ha. Erntetermin der Deckfrucht ist zur optimalen Siloreife gegen Anfang Juni. Danach erfolgen die Schnitte der Untersaat. Nach jedem Schnitt ist eine N-Düngung von rund 50 kg/ha nötig. Hier die Ergebnisse des 4-jährigen Versuchs:
- Die GPS-Erträge des Winterroggens (Deckfrucht) lagen im Mittel über die 3 geprüften Standorte bei rund 100 dt je ha TM. Dazu kommen 3 Schnitte der Untersaat, die insgesamt nahezu 90 dt je ha Ertrag erreichten. Der Gesamtertrag lag demnach im Mittel bei 190 dt je ha TM. Das entsprach 80 % der TM-Leistung von Mais als Hauptfrucht.
- Entscheidend ist aber der Standort. So lagen die Weidelgraserträge auf dem Trockenstandort Ansbach bei knapp 60 dt je ha TM, auf dem niederschlagsreichen Standort Freising dagegen bei 124 dt/ha. Der Gesamtertrag erreichte auf dem feucht-kühlen Standort 92 % der TM- Leistung von Mais als Hauptfrucht.
Fazit: Wintergetreide-GPS plus Untersaat liefert auf feuchten Standorten gute Erträge knapp unter Maisniveau. Das Verfahren lockert maislastige Fruchtfolgen auf, ist bodenschonend und mindert Erosion. Zu bedenken sind aber die deutlich höheren Verfahrenskosten.
Dorothea Hofmann, LfL, Freising