Beim Gärprozess in Biogasanlagen werden die Nährstoffgehalte und Eigenschaften der eingesetzten Rohgülle und Ko-Substrate zum größten Teil positiv verändert. Allerdings sollten Sie das Düngemanagement auf ihren Betrieben anpassen. Darauf weist die Thüringische Landesanstalt für Landwirtschaft hin. Dabei geht es um folgende Punkte: Die Trockensubstanz verringert sich im Ver- gleich zur Rohgülle um 30 bis 50 %, die der landw. Ko-Substrate (z. B. Mais) um 50 bis 80 %. Dadurch gelangt die Biogasgülle schneller in den Boden, an den Pflanzen treten weniger Ätzschäden auf. Gemessen am Gesamtstickstoffgehalt erhöht sich der Anteil Ammonium- N durch die Mineralisierung des organisch gebundenen Stickstoffs um ca. 20 %. Daher ist von einer höheren und kurzfristigeren N-Düngewirkung der Biogasgülle auszugehen. Der pH-Wert steigt vom sauren in den alkalischen Bereich an, was zu einem erhöhten Risiko gasförmiger N- Verluste führt. Der hygienische Status verbessert sich. Coli- Bakterien werden abgebaut, Wurmeier und Larven bei mesophiler Temperatur zerstört. Unkrautsamen lassen sich, je nach Fermentertemperatur, deutlich reduzieren. Schwermetalle verbleiben allerdings in der Biogasgülle. Die Geruchsintensität nimmt ab. Längere Verweilzeiten und steigende Tempera- turen im Fermenter ver- stärken die genannten Effekte.