In einigen Rapsbeständen, vor allem in Süd-deutschland und Mecklenburg-Vorpommern, warfen die Pflanzen kurz nach der Blüte ihre Knospen ab. Schuld hat nicht nur der gebietsweise massive Zuflug von Rapsglanzkäfern, sondern auch die so genannte physiologische Knospenwelke. Folgende Ursachen kommen für die Welkesymptome in Betracht:
Im Frühjahr traten regional Temperaturschwankungen von mehr als 15 ° C innerhalb eines Tages auf. Dabei könnte der schnelle Wechsel von kühler zu strahlungsreicher Witterung Pflanzenstress verursacht haben, der schließlich zum Blütenabwurf führte.
Verstärkt wurde der Stress offensichtlich noch durch zeitweisen Stickstoff-, Bor- oder Schwefelmangel.
Zusätzlich haben bei einigen Pflanzen die Kahlfröste im Januar/Fe-bruar mit Temperaturen von regional bis unter minus 18 ° C zu ungenügendem Schotenansatz geführt. Das Schadausmaß betroffener Flächen – in Bayern laut Umfrage rund 20 bis 30 % der Rapsflächen – hängt davon ab, inwieweit die Sorten den Schotenausfall durch ihre Seitentriebe kompensieren können. „Sind neben dem kompletten Haupttrieb auch verstärkt die Seitentriebe betroffen, ist allerdings mit Ertragsverlusten zu rechnen“, so Alois Aigner von der Bayerischen Landesanstalt.
Die Unterscheidung der Schadsymptome ist oft schwierig. Verbleiben aber z. B. eher kurze Stielchen am Trieb, deutet das auf die physiologische Knospenwelke hin. Beim Glanzkäferschaden dagegen bleiben längere Stielchen mit einer sichtbaren Verdickung am Ende übrig. Die kleinen Anstichlöcher der Käfer sind oft nur mit der Lupe erkennbar.