Können Ackerbohnen die Folgefrucht Winterweizen besser mit Stickstoff versorgen als Raps? Dieser Frage gingen die Universität Kiel und die LWK Schleswig-Holstein von 2012 bis 2014 in einem von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) geförderten Projekt nach. Sie legten dazu am Standort Hohenschulen (Östliches Hügelland) Versuche mit Bohnen und Raps als Vorfrucht zu Weizen an. Im Getreide variierten sie zudem die N-Düngung in der 1. und 2. Frühjahrsgabe. Die Einzelgaben betrugen 0 bis 120 kg N/ha. Alle Varianten erhielten eine Abschlussgabe von 40 kg N/ha.
Um zu ermitteln, wie sich die Vorfrüchte auf die Entwicklung und die Ertragsleistung des Weizens auswirken, erfasste man die Menge und Qualität der Ernterückstände von Bohne und Raps, den Nmin-Gehalt im Boden und beim Weizen die oberirdische TM, die N-Aufnahme in der Vegetation, den Ertrag sowie die Protein-Konzentration.
Hier die wichtigsten Ergebnisse: Der Weizen zeigte im Mittel der Jahre in keinem der untersuchten Parameter einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Vorfrüchten. Bei Bohnen und Raps war zudem der N-Transfer in den Weizen nur unzureichend. Ursache dafür scheinen die ca. 300 mm Niederschlag im Winterhalbjahr und die damit verbundene Nitratauswaschung zu sein. Ein weiterer Grund ist, dass Bohnen und Raps fast die gleiche N-Menge zur Verfügung stellten. Der Vorteil der Bohnen ist jedoch, dass sie selbst keine N-Düngung erhielten. Unter anderen Standortbedingungen geht man zudem davon aus, dass sie den N-Vorfruchtwert von Raps übersteigen.