Statt Soja aus Südamerika wollen die Dänen in Zukunft proteinreiches Gras von ihren eigenen Flächen in der Tierfütterung einsetzen. Das haben sich dänische Züchter und Wissenschaftler des Zuchtunternehmens DLF Trifolium und der Forschungsplattform BioValue zum Ziel gesetzt.
Zunächst will man proteinreichere Gräsersorten mit einem günstigeren Verhältnis von Eiweiß und Zucker züchten. DLF Trifolium, nach eigenen Angaben der weltweit größte Züchter von Gräsern und Kleearten, befasst sich bereits mit der Züchtung von Protein-Gras. Es werde aber noch 12 bis 15 Jahre dauern, bis erste Sorten für Landwirte verfügbar seien, berichtet das dänische Fachmagazin foodculture.dk. Parallel will man bessere Extraktions- und Verarbeitungsverfahren entwickeln.
Aus dem Protein-Gras soll „smartes“ Tierfutter für Rinder, Schweine und Geflügel erzeugt werden. Damit hofft Dänemark von Sojaprotein-Importen, derzeit 1,5 Mio. t/Jahr, unabhängig zu werden. Gras als Proteinquelle sei zudem umwelt- und klimafreundlicher. Bei den derzeitigen Sojaimporten fielen ca. 6 Mio. t CO2/Jahr an. Das entspräche 80 % der Emissionen aus dänischen Autos. Außerdem ginge der Sojaanbau vor allem in Südamerika zu Lasten von Naturgebieten und der biologischen Vielfalt.