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Darauf kommt es beim Brennholz-Spalter an

Lesezeit: 6 Minuten

Wie werden Stämme am besten zu Scheiten? Die Stärken und Schwächen der Profi-Spalter im Überblick.


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Durch den Brennholzboom kommen immer mehr Hydraulikspalter auf den Markt. Selbst als Waldbauer verlieren Sie hier schnell den Überblick. Im Internet gibt’s bereits 8 t-Spalter für weniger als 500 € – mit entsprechender Qualität. Wir haben uns deshalb einmal im professionellen Bereich umgesehen.


Vielseitige Vertikalspalter:

Bei diesen stehenden Geräten drückt oder zieht der Zylinder den Keil durch das Holz. Dabei gibt es zwei bzw. drei Größenklassen am Markt:


  • Brenn- oder Kurzholzspalter ab 6 t bis 10 t, besonders gängig sind Geräte mit 8 t Spaltkraft.
  • Meterholzspalter mit 12 bis 30 t Spaltkraft. Eine gängige Größe im professionellen Bereich ist hier der 16-Tonner.
  • Geräte der Übergangsklasse mit Zwischen- oder Kurzholztisch und 8 bis 12 t Spaltkraft.


Die Bauart und vor allem die Spaltlänge der Senkrechtspalter müssen zum Verfahren passen. Der Brennholzspalter verarbeitet auf Scheitlänge fertig abgesägte Rollen. Wenn jede Holzrolle mehrfach gespalten werden muss, ist die Leistung des Verfahrens begrenzt. Der Meterholzspalter ver­arbeitet Abschnitte von einem Meter Länge. Die gespaltenen Meterscheite werden zum Trocknen aufgeschichtet oder gebündelt. Erst danach längt man sie z. B. per Kreissäge zu fertigen Scheiten ab. Arbeiten Sie nach diesem Verfahren, sind pro Raummeter fertiges Brennholz weniger Spaltprozesse notwendig.


Bei den kleineren Kurzholzspaltern sitzt der Zylinder in einem Führungsrohr, der Spaltkeil ist an der Vorderseite verschweißt. Der Zylinder zieht den Keil durchs Holz. Gängige Geräte haben 55 cm Spaltlänge. Weil der Zylinder hinter dem eigentlichen Spalttisch arbeitet, sind die Geräte niedrig und kompakt. Durch die einseitige Belastung des Führungsrohrs ist die Spaltkraft allerdings limitiert. Achten Sie auf einen möglichst großen Tisch, auf dem Sie die Rollen nach dem ersten Spalten zwischenlagern können. Nachteil dieser Geräte: Die Rollen müssen von Hand auf den Tisch gewuchtet werden. Einige Praktiker haben sich extra große Tische für die Spalter gebaut und hieven die Rollen per Frontlader auf die Maschine. Professionelle Brennholzspalter mit 8 t Spaltkraft gibt es ab ca. 1 000 € (alle Preise sind Größenordnungen, o. MwSt).


Professionelle Meterklasse:

Bei den Meterholzspaltern drückt der Zylinder den Keil senkrecht von oben durchs Holz. Das geht mit deutlich höheren Kräften, auch bis zu 30 t. Der Spaltbereich sollte bei mindestens 1,10 m liegen, damit sich nicht ganz präzise abgelängte Abschnitte aufrichten und ausrichten lassen. Die Preise für diese professionelleren Geräte starten bei etwa 2 000 € und klettern in der Topklasse bis über 7 000 €. Wichtig sind robuste Keilführungen aus Messing/Bronze bzw. robustem Kunststoff.


Zwischen den beiden Bauarten gibt es noch Übergangsformen, die ent-weder mit ziehendem oder drückendem Zylinder arbeiten. Auch diese Geräte haben einen Spaltbereich von über einem Meter. Allerdings lassen sich ein oder zwei Zwischen- bzw. Kurzholztische für kürzere Abschnit-te einschwenken bzw. der Tisch in unterschiedlichen Stufen einrasten. Die Preise bewegen sich meist zwischen 1 000 und 1 500 €. Die Spaltkraft reicht bis maximal 10 t.


Während sich die handlichen Brennholzspalter auf Rollen oft auch per Hand versetzen lassen, sind die Meterholzspalter deutlich robuster und schwerer. Weil die Zylinder in Arbeitsposition weit nach oben herausstehen, lassen sie sich meist zum Transport absenken. Wichtig für die zügige Arbeit: Der Arbeits- bzw. Spaltbereich sollte sich per Steuergestänge an der Seite einfach und stufenlos verstellen lassen.


Zum Aufrichten der Abschnitte bieten die Firmen Hilfsmittel an. Im einfachsten Fall hat der Spaltkeil seitlich eine Kettenklaue. Fährt er zurück in Ausgangsposition, zieht er z. B. einen einfachen Ladebügel mit nach oben. Der Aufpreis dafür beträgt rund 200 €.


Unabhängig vom Keil arbeiten hydraulische Stammheber, die aber rund 1 000 € Aufpreis kosten. Teils lohnt es sich da schon, den Spalter mit einer funkgesteuerten Seilwinde aufzurüsten, die es ab rund 2 500 € gibt. Mit 30 bis 40 m Seil können Sie damit die Abschnitte zum Spalter ziehen und auch aufrichten. Ein Nachteil der Senkrechtspalter bleibt: Die Abschnitte müssen einigermaßen gerade gesägt sein, damit sie beim Spalten nicht wegrutschen.


Gute Spaltkeile haben eine scharfe Schneide zum sicheren Anspalten und dann eine ballige Form zum schnellen Durchspalten. So muss der Keil nicht immer bis nach unten durch das Holz laufen. Einige Firmen bauen auch Rollen in die Flanken des Keils ein, um damit die nötige Spaltkraft in Grenzen zu halten.


Mehrfachspaltkeile (Kreuze) gibt es als Zubehör, z. B. zum Aufstecken. Allerdings müssen die Abschnitte dazu genau unter dem Kreuz ausgerichtet werden, was bei größeren Kalibern nicht ganz einfach ist – ein Nachteil der Senkrechtspalter.


Wichtig sind seitliche Bügel, an denen man Holzstücke bis zum weiteren Spalten anlehnen kann. Eine drehbare Platte am Fuß ist bei verwachsenem Holz sinnvoll, der Keil kann so besser den Fasern folgen. Die Platte gibt es teils serienmäßig, teils gegen Aufpreis.


Lieber im Liegen:

Das Holz aufrichten, mühsam ausrichten, unpraktische Mehrfachmesser – Horizontalspalter gleichen einige der Nachteile der stehenden Spalter aus.


Die Einsteigerklasse sind „einfache“ T-Träger ohne Unterbau. Diese Geräte gibt es auf Wunsch auch mit 2 m Spaltbereich für Zaunpfähle. Je nach Ausführung haben sie 15 bis 25 t Spaltkraft, die Preise starten bei etwa 2 500 €. Zwar können Sie die Abschnitte relativ einfach auf die niedrigen Geräte rollen, aber auch alle weiteren Arbeitsschritte spielen sich am Boden ab – ergonomisch sind diese Spalter nicht.


Profi-Geräte arbeiten in einer angenehmen Arbeitshöhe. Sie werden entweder im Schlepperdreipunkt angebaut oder haben eine Deichsel plus Transportfahrwerk. Die längs angehängten Deichselgeräte bieten rundum mehr Bewegungsfreiheit.


Vor allem professionelle Brennholz-Betriebe setzen auf Vertikal- oder Waagerechtspalter. Schwerpunkt sind meist Meterholz-Systeme. Die liegenden Holzabschnitte lassen sich in der Spaltmulde einfach per Handsappie ausrichten.


Die professionellen Geräte starten bei rund 20 t, mittlerweile sind auch Spalter mit 30 t in dieser Klasse sehr gängig. Die Preise in der Profiklas-se starten erst bei rund 6 000 €, gut ausgestattete 30-Tonner kosten zwischen 7 500 und 10 000 €. Viele Spalteranbieter statten die Maschinen bereits sehr komplett ab Werk aus:


  • Mehrfachspaltkeile: Bei den größeren Spaltern sind vierfach-Messer Standard. Viele lassen sich auch mit sechs- oder achtfach Spaltmessern aufrüsten (Aufpreis zwischen 350 und 550 €).


Der Mehrfachspaltkeil muss sich möglichst hydraulisch in der Höhe verstellen lassen, damit er auch bei wechselnden Holzdurchmessern genau die Stammmitte trifft.


  • Hydraulische Stammheber: das ist ebenfalls ein Muss für den professionellen Einsatz. Gute Heber nehmen mehrere Rollen gleichzeitig auf. Das Holz lässt sich dann per Sappie weiter in die Spaltmulde bugsieren.
  • Große Tische hinter dem Keil: Hinter dem Keil darf das Holz nicht auf den Boden fallen. Zum bequemen Mehrfachspalten brauchen Sie große Holzablagen. Zwischen dem Spaltbereich und der Ablage sollte es möglichst eine Schräge bzw. einen fließenden Übergang geben, damit sich das Holz einfach zurückziehen lässt. Der Tisch muss sich zum Transport einfach hochklappen lassen.
  • Langer Hub: Die Druckplatte muss für faseriges bzw. astiges Holz bis vor den Keil laufen können.

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