Mit Weidetieren verjagt man nicht nur Mäuse, auch unerwünschte Pflanzen wie Ampfer breiten sich weniger aus. Der Simulationsversuch auf dem Mittelgebirgsstandort bestätigt diese Erfahrungen:
Mäuse: Durch intensives Beweiden verringerte sich die Mäusepopulation auf der Voll- und Mähweide im Vergleich zur 4-Schnitt-Nutzung. Dies lässt sich anhand der Anzahl benutzter Löcher/m2 erkennen. Fand man auf den Parzellen mit vier Schnitten noch 0,5 benutzte Löcher pro m2, waren es bei Vollweide nur noch 0,1 im Jahr 2015. Im Frühjahr 2016 ließ sich ein vergleichbarer Effekt trotz sehr hohem Mäusedruck auf den Flächen feststellen.
Ein Grund für den geringeren Mäusebefall auf den intensiv beweideten Flächen ist die dichtere Grasnarbe. Diese behindert die Mäusetrassen. Vor allem im Frühjahr erhöhte das Beweiden die Narbendichte deutlich. Lag diese im Durchschnitt bei einer 4-Schnitt-Nutzung noch bei 55% geschlossener Reihen, verdichtete sie sich bei der Mähweide auf 75% bzw. bei Vollweide auf 77%. Auch der Tritt der Weidetiere drängte die Nager zurück.
Ampfer: Bei vier Schnitten lag der Besatz auf den Versuchsflächen im Schnitt bei 0,6 Ampferpflanzen/m2. Das entsprach 2015 einem Ertragsanteil von 10 bis 45%. Bei Mäh- oder Vollweide wuchsen dagegen nur 0,2 bzw. 0,02 Pflanzen/m2. Die Gründe:
- Ist der Ampfer noch jung, fressen ihn die Weidetiere. Eine hohe Weidefrequenz wie im Versuch bei der Vollweide (Kurzrasenweide) hält ihn somit klein und verhindert, dass er zu blühen beginnt und sich weiter ausbreitet.
- Der Weidetritt verletzt das eher robuste Unkraut.
- Die dichte Grasnarbe der Voll- und Mähweide erschwert es den oft sehr zahlreichen, im Boden über Jahrzehnte keimfähigen Ampfersamen zu keimen.
Auf Weideflächen lässt sich somit meist auf arbeitsintensive Bekämpfungsmaßnahmen verzichten.