Intensiv genutztes Grünland unter Schnittnutzung wird – alle Arbeitsgänge zusammengerechnet – oft mehr als 20 Mal im Jahr mit zum Teil schweren Maschinen befahren. Vor allem das Güllefahren im Herbst und Frühjahr bei feuchten Böden mit leistungsstarken Schleppern und großen Güllefässern kann die Fahrspuren erheblich verdichten. Weil an diesen Stellen dann häufig die Wasserführung gestört ist, bleiben die Böden dort länger feucht und es kommt zu Staunässe. Die Folge: Unproduktive Gräser wie Gemeine und Jährige Rispe, Quecke oder Flechtstraußgras breiten sich aus.
Wegen der neuen DüngeVO wird der überbetriebliche Einsatz schlagkräftiger, bodennaher Gülle-Ausbringtechniken mit hohem Fassvolumen und großen Arbeitsbreiten in den nächsten Jahren voraussichtlich zunehmen. Um die teurere Technik auszulasten, werden die Böden dann wohl öfter auch bei ungünstiger Witterung befahren.
Um Schadverdichtungen zu vermeiden, empfehlen Grünlandexperten, Gülle und Gärreste künftig verstärkt per Lkw bis an den Feldrand zu transportieren, um sie dort mit „leichterer“ Gülletechnik (normales Fassvolumen, breite Reifen mit Regelanlage etc.) auszubringen. Als Transportalternative gibt es das „Flexcover-System“ – ein Güllesack für den Muldenkipper.
In Mittelgebirgslagen und klein-strukturierten Regionen wird das geteilte Verfahren aus Kostengründen allerdings an Grenzen stoßen. Aber auch hier sollte man bei Investitionen in die Gülletechnik auch stark an die Belange des Bodenschutzes denken.