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Der Öko-Spezialist

Lesezeit: 3 Minuten

Gutsverwalter Michael Ludwig ackert ökologisch. Auf seinem extremen Trockenstandort ist das am wirtschaftlichsten.


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Heiß und immer windig – so beschreibt Michael Ludwig von der Gutsverwaltung Wittmannshof den Sommer im Burgenland. Der Betrieb liegt südöstlich von Wien, nahe der ungarischen Grenze. Hier steigen die Temperaturen oft sogar tagelang auf über 35 °C. Die jährlichen Niederschläge sind mit 400 mm eher spärlich und schlecht verteilt. „Die Trockenphase dauert bei uns häufig von Mai bis September“, erklärt er.


Doch damit nicht genug: Die meisten Böden auf dem Betrieb sind sandig bis schluffig. Weil ihr Humusgehalt gering ist, können sie nur wenig Wasser speichern. Verschärfend kommt hinzu, dass der Untergrund aus Schotter besteht. Ist Ackerbau in so einem „Wüstenklima“ überhaupt möglich?


Auf die Karte „Öko“ gesetzt:

„Um die Herausforderungen auf unserem Standort zu meistern, bewirtschaften wir den Betrieb ökologisch“, so der Betriebsleiter. „Hohe Erträge sind bei der teils extremen Sommerhitze nicht drin, punkten können wir aber mit guter Öko-Qualität. Das Trockenklima hat zudem auch einen Vorteil: Der Druck mit Krankheiten ist generell niedrig.“ Die Vermarktungsaussichten für Öko-Ware sind in Österreich derzeit gut. Zudem erhält er eine Öko-Prämie in Höhe von bisher 285 €/ha. Für Bio-Brotweizen erlöst Ludwig ca. 360 bis 400 €/t. Damit liegt der Preis rund 50 % über dem konventioneller Ware. Der Absatz ist wegen starker Nachfrage über ein Handelsunternehmen in seiner Nähe gesichert. Ludwig baut Grannenweizen an, weil dieser mit der Trockenheit gut zurechtkommt und in der Regel die geforderten 14 % Rohprotein sicher erzielt. Liegen die Gehalte unter 11 %, muss er den Weizen als Bio-Futtergetreide vermarkten.


Beim Öko-Soja sieht der Markt zurzeit noch besser aus. „Die Nachfrage boomt geradezu“, berichtet Ludwig. Jahresabhängig sind Preise von 750 bis 950 €/t möglich. Hauptsächlich baut er Soja für die Tofu-Herstellung an.


Niedrige Erträge:

Wermutstropfen sind allerdings die niedrigen Erträge. „Beim Weizen ernten wir rund 3,5 t je ha, Gerste liegt bei 4,5 t/ha und Soja und Erbsen bei durchschnittlich 2 bis 3 t/ha“, erklärt er. Grund dafür ist auch, dass er nur Reststoffe aus der Kartoffel- und Maisstärkeindustrie als Dünger nutzen kann. Die Herausforderung für Ludwig besteht darin, den Anbau weiter zu verbessern, um die Erträge zu steigern.


„Das Entscheidende ist bei uns, das wenige Wasser im Boden zu halten“, so Ludwig. Beim Getreideanbau bearbeitet er den Boden daher nur rund 10 cm tief und sät sofort danach in den noch feuchten Boden. Bei der Sortenwahl achtet er darauf, dass die Sorte bei geringer Ährenzahl eine sichere Korndichte erreicht. „Zu viele Ähren verbrauchen unnötig Wasser.“


Beim Soja-Anbau hat der Standort den Vorteil, dass die Sorten sicher abreifen. Ertragsbegrenzend wirkt aber auch hier das Wasser. Schwierig ist die Unkrautbekämpfung. „Unsere in Einzelkornsaat gedrillten Soja- bestände mit 45 cm Reihenabstand striegeln wir zunächst blind im Vorauflauf“, erklärt er. Bei 5 bis 7 cm Wuchshöhe nutzt er eine Kombination aus Striegel plus Hacke. Danach erfolgt der Einsatz der Hacke solo.


Schwieriger wird es für den Öko-Betrieb ab 2015. Denn dann sinkt die Öko-Prämie aus dem ÖPUL-Programm auf 230 €/ha. Der Druck, den Bio-Anbau noch effizienter zu gestalten, nimmt dann noch weiter zu.-mb-

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