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Der Ölscheich

Lesezeit: 3 Minuten

Ölkürbisse sind sein Steckenpferd – Hannes Andre baut sie seit 20 Jahren an.


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Immer mehr Landwirte steigen ins Ölgeschäft ein: Die Rede ist aber nicht von Erdöl, sondern von Ölkürbissen. Vor knapp 20 Jahren hat eine Gruppe von heute 25 Landwirten, darunter Hannes Andre aus Drösing, eine „Kürbisgemeinschaft“ gegründet. Der kleine Ort liegt am Übergang vom hügeligen Weinviertel ins flache Marchfeld, der Korn- und Gemüsekammer östlich von Wien.


Boom mit „grünem Gold“:

Die Gemeinschaft besteht bereits seit 1996. „Wir suchten kurz nach dem EU-Beitritt nach einer lukrativen Alternativkultur“, begründet Hannes Andre (29) die Entscheidung seines Vaters. Ein Volltreffer, wie sich zeigte. Die Anbaufläche der Kürbisse liegt mittlerweile bei fast 300 ha. Davon baut Andre 21 ha an.


Das „grüne Gold“, so der Landwirt, erlebt seit fast 20 Jahren einen regelrechten Boom. Der Anbau von Kürbiskernen ist eigentlich eher typisch für die Steiermark. Um den enormen „Öldurst“ aber zu stillen, bauen immer mehr Landwirte auch in Niederösterreich und im Burgenland Kürbisse an.


In seiner Trockenlage (520 mm Jahresniederschlag, teils extreme Hitze im Sommer) führt er den Anbau wie folgt durch: Bei wüchsiger Witterung sät er den Ölkürbis ab Mitte April per Einzelkornsämaschine mit einem Reihenabstand von 1,5 m. „Gegen Unkräuter sind zwar einige Bodenherbizide verfügbar, wegen der Trockenheit im Frühjahr wirken sie bei uns aber nicht sicher“, erklärt er. Daher verzichtet Andre auf Herbizide und hackt stattdessen die Bestände zweimal. Probleme bereitet ihm aber das Verbot der Neonicotinoid-Beizen. Einige Flächen musste er in diesem Jahr wegen Insektenfraß ein zweites Mal säen.


Die Ernte von Kürbiskernen beginnt etwa Anfang September. Die Tagesleistung hängt von den Trocknungskapazitäten ab. Die Erntemenge liegt bei 150 bis 1 000 kg/ha trockene Kerne, im Schnitt also bei rund 600 kg/ha. Als Preis erhalten die Anbauer rund 3 €/kg Kerne. „Allein vom Preis sollte man sich aber nicht blenden lassen“, gibt Andre zu bedenken. „Denn die Kosten für eine allfällige Nachsaat sowie für Ernte und Aufbereitung sind hoch.“ Die gewaschenen, getrockneten und gereinigten Kürbiskerne vermarktet die Gemeinschaft an verschiedene Ölmühlen in der Steiermark.


Um die Kosten zu senken, erfolgen Saat, Ernte und Aufbereitung der Kürbiskerne gemeinschaftlich. Einen Voll­ernter und eine Wasch- sowie Trocknungsanlage haben die Landwirte gemeinsam angeschafft. Die Waschanlage dient zum Separieren des feucht-schmierigen Fruchtfleisches.


Bewässerung sichert Erträge:

Um den Betrieb breit aufzustellen, baut Andre neben Kürbissen auch 16 ha Rüben, 6 ha Raps, 3 ha Kartoffel (Speise- und Stärkeware), 17 ha Wintergerste, 45 ha Winterweizen, 6 ha Sommerdurum, 24 ha Sommergerste, 6 ha Grünland und 8 ha Blühflächen sowie Wechselwiesen an. „Wegen der teils extremen Hitze haben wir eine Beregnungsanlage“, so Landwirt Andre. „Je nach Anbauplan und Fruchtfolge beregnen wir rund 10 bis 30 % unserer Flächen. Damit wollen wir die Erträge vor allem absichern.“ So ist er gegen Extremwetterlagen, die in seiner Region immer häufiger auftreten, gut gewappnet.Lukas Weninger

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