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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Der Experimentier­er

Lesezeit: 2 Minuten

Alles andere als „erste Sahne“ ist der Standort, auf dem Jörg Schulze Wext aus Bergzow, rund 100 km westlich von Berlin, wirtschaftet. Denn die meisten der Sandböden weisen weniger als 30 BP auf, neigen zur Dichtlagerung und ab 35 cm Tiefe beginnt eine Kiesschicht. Doch damit nicht genug: Der Landwirt muss außerdem mit niedrigen Niederschlagsmengen von teils unter 440 mm auskommen, die zudem schlecht verteilt sind. „Neben der Frühsommertrockenheit treten häufiger Wetterkapriolen mit Starkregenereignissen und Hitzeperioden auf“, so Schulze Wext.


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Um unter diesen extremen Bedingungen sichere Erträge zu ernten, sät er im Direktsaatverfahren Getreide, Raps, Mais und Rüben. Bei der Fruchtfolge achtet er darauf, dass die Kulturen den Boden ganzjährig bedecken, damit möglichst wenig Wasser verdunstet. Eine bewährte Fruchtfolge auf seinem Betrieb ist z. B. Raps/Winterweizen/Zwischenfrucht/Mais/Weizen. Die Aussaat der Zwischenfrucht erfolgt dabei noch während des Getreidedrusches.


Das Problem der Dichtlagerung seiner Böden löst Schulze Wext mit Zwischenfruchtmischungen, die Arten enthalten, die unterschiedlich tief wurzeln. „Ziel ist, über Wurzelleistung und Lebendverbauung durch Regenwürmer den Sandboden locker zu halten“, erklärt er.


Für technische Neuerungen ist Schulze Wext offen. „Schon vor einigen Jahren haben wir den Reihenabstand bei der Getreideaussaat von 12,5 cm auf 20 cm erweitert“, erklärt er. „Das spart Wasser und sichert der Pflanze mehr Wurzelraum.“ Um die Bedingungen für das Pflanzenwachstum weiter zu optimieren, entschied er sich zudem vor vier Jahren für das Controlled Traffic Farming-System. Dabei werden permanente Fahrgassen angelegt, die dauerhaft befahrene von nicht befahrenen Bereichen im Feld trennen. Dass sich diese Maßnahmen lohnen, zeigt Folgendes: Vor 10 Jahren erntete Schulze Wext noch 30 dt/ha Roggen, heute erreicht er 45 bis 50 dt/ha sogar mit Weizen.


Zurzeit probiert er das neue Strip Till-Verfahren (Streifenlockerung) bei Mais aus. Dabei wird nicht die gesamte Fläche bearbeitet, sondern nur ein ca. 20 cm breiter Streifen. N-Dünger lassen sich platziert in den gelockerten Streifen einbringen. Das genaue Anschlussfahren erfolgt mit GPS-gestützten Lenksystemen. Den Mais inklusive Unterfußdünger legt er rund eine Woche später in den Streifen. Für den Ackerbauern bietet das System folgende Vorteile:


  • Die gelockerten Streifen durchlüften gut und erwärmen sich dadurch schnell. Das sichert gleichmäßige Feldaufgänge.
  • Die Mulchschicht auf den unbearbeiteten Streifen schützt vor intensiver Sonneneinstrahlung, bindet Nährstoffe und schont das Grundwasser.


Matthias Bröker

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