Thomas Henn arbeitet intensiv mit Berufskollegen zusammen und lagert Arbeiten an den Lohnunternehmer aus. So hat er Zeit für die bestmögliche Vermarktung seiner Ernte.
Thomas Henn aus Hardheim-Schweinberg (Neckar-Odenwald-Kreis) ist gelernter Landwirt und selbstständiger Finanzwirt. Eine ideale Kombination, um die 50ha des Betriebes auch nach Aufgabe der Milchwirtschaft 2010 im Nebenerwerb weiter zu bewirtschaften, dachte er sich damals. Zumal er seinen Vater Karl-Alfred im Ackerbau schon immer gern unterstützte.
Beteiligung an Biogas:
Sein Plan ging auf. Der Unternehmer konnte seine Ackerflächen mittlerweile sogar auf rund 70ha aufstocken und gemeinsam mit einem Milchviehbetrieb eine Biogasanlage mit 500kW bauen.Die Selbstständigkeit erlaubt Thomas Henn, die Termine mit seinen Kunden so zu legen, dass die Arbeit auf dem Acker nicht zu kurz kommt. Die meisten Beratungen finden abends und in Phasen ohne Arbeitsspitzen statt. Diese zeitliche Flexibilität ermöglicht auf den flachgründigen Muschelkalk-Böden Weizenerträge zwischen 65 bis 75dt/ha, auf den besseren Flächen 80 bis 90dt/ha.
Die Fruchtfolge im Betrieb besteht aus Winterweizen, Silo- oder Körnermais sowie Dinkel. Mit eigenen Zwischenfruchtmischungen will Henn den Humusaufbau ankurbeln. Die Standard-Bodenbearbeitung besteht aus Grubbern und Mulchsaat, gepflügt wird alle zwei bis drei Jahre.
Für die Maisaussaat sowie die Mais- und Getreideernte lässt der Betriebsleiter den Lohnunternehmer kommen. Den Transport organisiert er selbst. Maschinen wie Ackerwalze, Egge oder Mähwerk teilt er sich mit anderen Betrieben: „Hier im Ort haben wir ein sehr gutes Miteinander.“ Er liefert gemeinsam mit zehn anderen Betrieben Substrate an die Biogasanlage und erhält dafür Gärreste.
Vor allem bei strategischen Fragen und beim Pflanzenschutz ist für den Nebenerwerbslandwirt die fachliche Unterstützung durch den Beratungsdienst Ackerbau Neckar-Odenwald-Tauber und durch das Landwirtschaftsamt in Buchen unverzichtbar.