Am schlimmsten wirkt sich Trockenstress bei Mais zur Zeit der Blüte aus. Während die Wasserreserven für das Fahnenschieben und die Pollenschüttung oft noch reichen, stockt ohne Wasser häufig das Schieben der Narbenfäden. Die Folge sind Befruchtungsstörungen und „halbvolle Kolben“. Im Extremfall kommt es zu Kolbenlosigkeit.
Tritt der Trockenstress dagegen erst nach der Blüte auf, zeigt sich Folgendes: Wassermangel bis zum Ende der Milchreife reduziert die Kornzahl von den Kolbenspitzen her. Dies kann sogenannte Gummikolben zur Folge haben. Hat der Mais bereits die Teigreife erreicht, bleiben die ausgebildeten Kornanlagen zwar erhalten, die Körner erzielen aber nicht mehr ihre maximale Größe. Was ist zu tun?
Bleiben die Bestände in Ausnahmefällen kolbenlos, sollte die Ernte bei rund 50% grüner Blattmasse erfolgen. Die Silagen solcher Maisbestände weisen neben einer schlechten Futterqualität häufig überhöhte Zuckergehalte auf, weil die Pflanzen den Zucker nicht in den Körnern einlagern konnten. Das steigert die Gefahr der Nacherwärmung.
Hat der Mais zwar Kolben gebildet, aber ihr Anteil ist eher gering, empfiehlt sich eine frühere Ernte, um das Häckselgut mit höheren Restpflanzenanteilen noch gut verdichten zu können. Bei Kolbenanteilen von unter 30% ist der optimale Häckseltermin erreicht, wenn die Gesamttrockenmasse bei rund 26 bis 28% liegt. Generell gilt: Je trockener der Bestand, desto kürzer die Häcksellänge.