Sinnvoll ist der Anbau von Sommergetreide-GPS als Zwischenfrucht für Biogas nur in Regionen mit mehr als 700 mm Jahresniederschlag. Dann hält sich das Risiko von Trockenschäden in Grenzen. Geeignet sind demnach weite Teile der alten Bundesländer, vor allem Nordwestdeutschland mit dem maritim geprägten Klima und milder Herbstwitterung.
Voraussetzung für einen erfolgreichen Anbau ist zudem ein ausreichender Trockenmassegehalt bei der Ernte. Um sickersaftfrei zu lagern, sind mindestens 28 % Trockensubstanz erforderlich. Für eine sickersaftarme Lagerung sollten bis Ende Oktober mindestens 25 % Trockenmasse erreichbar sein. Diese Grenze gilt für die meisten Biogasanlagen.
Falls Sie die Sickersäfte auffangen können oder Bedarf an feuchten Futterkomponenten haben, können Sie auch TS-Gehalte ab 20 % tolerieren. Zwischenfrüchte, die dagegen 20 % TS-Gehalt nicht erreichen, sind wegen der Sickersaftproblematik und des teuren Wasserballastes nicht geeignet. Zudem führt zu viel Wasser zu längeren Verweilzeiten im Fermenter und verteuert neben der Gärsubstratlagerung auch die Gärsubstratausbringung.
Der Anbau von Sommerzwischenfrüchten für Biogas ist in der Regel nur vor einer Sommerfrucht wie zum Beispiel Mais sinnvoll. Denn die Ernte fällt oft in die zweite Oktoberhälfte oder auf Anfang November. Für die Herbstaussaat von Winterungen ist es dann in der Regel zu spät.