Landwirt Albert Back ist Ackerbauer, Steuerfachwirt und an einer Biogasanlage beteiligt.
Mit 150 ha Ackerbau allein kommen wir auf unserem Standort nicht über die Runden“, so Landwirt Albert Back, der in Burglauer im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld wirtschaftet. „Das Problem bei uns sind neben der kleinen Flächenstruktur die eher leichten 20er- bis 30er-Böden in Hanglagen mit steinigem Untergrund.“
Auf seinen 70 Schlägen (50 ha Eigentum, 100 ha Pacht) baut Back Mais, Raps, Getreide und Rüben an. Trotz Frühjahrstrockenheit erreichen die Erträge noch ein mittleres Niveau, z. B. bei Weizen rund 70 dt/ha.
Sämtliche Flächen befinden sich im Wasserschutz- und Heilquellengebiet, rund 70 % sind zudem in die Erosionsgefährdungsklasse 1 eingestuft. Dort gelten Bewirtschaftungsauflagen, wie z. B. konservierende Bodenbearbeitung bzw. das Pflügen quer zum Hang.
Vielfalt sichert Einkommen:
„Um bei den Strukturnachteilen in unserer Region ein sicheres Einkommen zu erwirtschaften, benötige ich mehrere Erwerbsquellen“, erklärt Albert Back. Deshalb hat er nach seiner landwirtschaftlichen Meisterprüfung noch eine Ausbildung zum Steuerfachwirt absolviert. Bei der Steuerkanzlei, für die er arbeitet, kann er sich die Zeit frei einteilen.Zudem hat sich Back vor drei Jahren an einer 650 kW-Biogasan-lage beteiligt. Diese ist eine vonwenigen Anlagen, die das Biogasdirekt an den Energieerzeuger liefert. Beteiligt sind neben Back der örtliche Maschinenring und zwölf weitere Landwirte.
„Wichtig ist es, sich bei mehreren Standbeinen nicht zu verzetteln“, so der Landwirt. Daher organisiert er seinen landwirtschaftlichen Betrieb straff und lagert einige Arbeiten aus. Den Rübenanbau lässt er zum Beispiel von der Aussaat bis zum Rübentransport vollständig vom Lohnunternehmer durchführen. Auch der Maisanbau erfolgt – mit Ausnahme der Transportarbeiten bei der Ernte – in Dienstleistung. Gern würde Back auch den Pflanzenschutz vergeben. Doch das bieten die Lohnunternehmer in seiner Region derzeit noch nicht an.
Obwohl er leidenschaftlicher Ackerbauer ist, setzt er auf diese Strategie, um nicht in die Arbeitsfalle zu tappen. Daher hat Albert Back zur Arbeitsentlastung auch eine Fachkraft eingestellt. Die Suche nach einem bezahlbaren Mitarbeiter war wegen der guten Verdienstmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft allerdings sehr schwierig.
Ausgeklügelter Anbau:
Um seinen landwirtschaftlichen Betrieb zeit- und kosteneffizient aufzustellen, bearbeitet er seine Flächen hauptsächlich pfluglos. Außerdem hält er wegen der KULAP-Förderung eine vielfältige Fruchtfolge ein. „Der Anbau mehrerer Kulturen hat für mich auch den Vorteil, dass sich dadurch Arbeitsspitzen entzerren lassen“, erklärt Albert Back. „Das verschafft mir Luft für meine Arbeit in der Steuerkanzlei.“Für neue Verfahren im Ackerbau hat der Landwirt immer ein offenes Ohr, vorausgesetzt sie sparen Zeit. So will er künftig zum Beispiel das Cultan-Verfahren im Getreide ausprobieren, um die Stickstoffdüngung in einer Überfahrt erledigen zu können.-mb-