Die Aussaatmengen bei Hybridraps wur-den in den letzten zehn Jahren langsam aber ste-tig nach unten gefahren. In den Landessortenversuchen werden heute 35 bis 45 Körner/m2 für Hy-bridraps verwendet. Da-rin ist noch ein gewisser Sicherheitszuschlag ent-halten, um gleichmäßige Bestände für abgesicherte Ergebnisse zu erreichen.
Für die Praxis werden noch etwas geringere Saatmengen empfohlen, die durch Versuche aus den Jahren 2004 bis 2008 mit jährlich 3 bis 5 Ergeb-nissen bestätigt werden. Neben der üblichen Saat-menge von 35 bis 45 Kör-ner/m2 wurde die Saat-menge um 30 % auf 25 bis 30 Körner/m2 zurück-genommen. Die höhere Menge gilt für ungünstige Feldaufgänge wie z. B. grobklutiges Saatbett.
Unabhängig von der Saatstärke wurden in allen Varianten gleiche Kornerträge erreicht. Im Ölgehalt traten erwartungsgemäß ebenfalls keine Unterschiede auf, so dass auch die Marktleistung aller Varianten im Mittel der Standorte auf gleichem Niveau lag.
Die Differenz in den Aussaatkosten lag im Durchschnitt bei etwa 20 €/ha. Um diesen Betrag waren die Varianten mit niedriger Saatmenge überlegen. Unterschiede in der bereinigten Markt-leistung traten aber auch abhängig vom Rapspreis auf: Bei 25 bis 30 €/dt waren die geringeren Saatstärken um 1 bis 2 % gegenüber ortsüblicher Saatstärke überlegen. Wird mit höheren Raps-preisen von 35 oder sogar 40 €/dt gerechnet, werden die Unterschiede immer geringer.
Fazit: Aus pflanzenbaulicher Sicht kann die Aus-saatstärke für Hybridraps auf ein Niveau von 25 bis 35 Körner/m2 – je nach Güte des Saatbettes – reduziert werden. Steigt der Rapspreis auf über 30 €/dt, wird mit etwas höheren Saatstärken von 35 bis 40 Körnern/m2 an-nähernd die gleiche Wirt-schaftlichkeit erreicht. Die höheren Saatstärken sind etwas sicherer in der Ertragsleistung, insbesondere bei schlechteren Be-dingungen für Feldaufgang, bei Schneckenfraß oder wenn Mulchsaat praktiziert wird.
Dr. Sauermann,LK Schleswig-Holstein