In Norddeutschland ermöglicht ein engmaschiges Netz an Standorten die regionale Prüfung der Sorten. Eine fundierte, standortbezogene Sortenempfehlung lässt sich nur aus unabhängigen, neutralen Exaktversuchen ableiten. Diese müssen mehrjährig an mehreren Standorten erfolgen.
Die Ertragsergebnisse aus den Jahren 2011 bis 2013 und der jeweiligen Anbauregion in Niedersachsen haben wir für Sie im Internet zusammengestellt (siehe „Heft +“ unten rechts).
Das Ergebnis 2012 ist stark von der Winterhärte der Sorten beeinflusst. Im Hügelland waren die Versuche 2012 wegen Auswinterungsschäden nicht auswertbar.
Beste Liniensorten vorne!
In allen Regionen ist unter den ersten beiden Sorten mindestens eine Hybridsorte. Damit bestätigt sich ihre Leistungsfähigkeit. Ein Ertragsvorteil gegenüber den besten Liniensorten ist allerdings auf den LSV-Standorten bei optimalen Saatterminen bei den bisher geprüften Sorten nicht nachzuweisen, auch nicht auf den leichteren Böden oder nach dem späten Frühjahr 2013.In den Landessortenversuchen hat man die Saatstärke bei den Hybriden um ein Drittel gegenüber der ortsüblichen Saatstärke der Liniensorten abgesenkt. Das entspricht z. B. einer Reduktion von 270 auf 180 Körner je m2. Trotzdem liegen die Saatgutkosten noch ca. 50 €/ha über denen einer konventionellen Sorte. Um die höheren Kosten zu decken, sind etwa 3 bis 5 % Ertrag von den in den Übersichten aufgeführten Werten abzuziehen. Dadurch rutschen auch die zurzeit besten Hybriden in das breite Mittelfeld ab.
Unter Berücksichtigung der Sorteneigenschaften und der Saatgutkosten ergeben sich für die jeweilige Region folgende Empfehlungen: