Drahtwürmer sind die Larven verschiedener Schnellkäferarten. Sie richten in den letzten Jahren immer häufiger Schäden an, vor allem auch in Mais. Weltweit gibt es rund 150 verschiedene Schnellkäferarten, 15 davon gelten als kulturschädigend. In Deutschland kommen hauptsächlich folgende fünf Arten vor: Gestreifter Saatschnellkäfer (Agriotes lineatus), Dunkler Humusschnellkäfer (Agriotes obscurus), Garten-Humusschnellkäfer (Agriotes sputator), Agriotes sordidus und Agriotes ustulatus. Für die zwei letztgenannten Schnellkäferarten gibt es keinen deutschen Namen.
In den Sommermonaten Mai, Juni und Juli legen die Schnellkäfer ihre Eier in der oberen Bodenkrume etwa 5 cm tief ab. Die Schnellkäferweibchen be-vorzugen für die Eiablage nicht bewachsene Flächen, wie z. B. Grünland, Still-legungsflächen und Schläge mit Klee- bzw. Feldgras. Aber auch stark verunkrautete bzw. verqueckte Flächen bieten ausreichend Wurzelmasse und Feuchtigkeit, um die 4 Wochen nach der Eiablage schlüpfenden Larven zu ernähren. Diese sind hellgelb bis bräunlich, hart und 2 bis 4 cm lang. Typisch ist die dunkelbraune Kopfkapsel.
Von Larvenschlupf bis zum fertigen Käfer brauchen die Drahtwürmer 3 bis 5 Jahre. So finden sich in langjährig bewachsenen Flächen unterschiedliche Drahtwurm-Generationen. Wird das Grünland oder die Stilllegung umgebrochen und z. B. Mais eingesät, müssen sich die Drahtwürmer anders orientieren. Im ersten Jahr nach dem Umbruch ist teils noch ausreichend organische Substanz aus dem vorherigen Bewuchs vorhanden. Bei Trockenheit bevorzugen sie aber in jedem Fall die frischen Maiswurzeln. Nach 3 bis 4 Jahren ist der Befall dann stark rückläufig.