Vor allem in maisintensiven Regionen treten verstärkt Problemunkräuter oder nachfolgende Ungraswellen auf, die immer häufiger eine Nachbehandlung erforderlich machen. Um Herbizidschäden bei späten Einsätzen möglichst zu vermeiden, eignen sich dafür sogenannte Schlepprohrsysteme, wie z. B. die neuen Droplegs (Lechler).
Hierbei handelt es sich um ein quer zur Pflanzenreihe frei pendelndes System, das in Fahrtrichtung stabil ausgelegt ist. Durch universelle Montageplatten für Vierkant-Gestängeprofile lässt sich das System an nahezu jedes Gestänge und jede Arbeitsbreite anbauen. Hier die ersten Erfahrungen, die die Landwirtschaftskammer NRW damit in der letzten Saison gesammelt hat:
- Wirken die Bodenherbizide im Mais wegen Trockenheit nicht optimal, kann man mit Droplegs kulturverträglich nachbehandeln. Gegenüber gängigen Splittinganwendungen erweitert sich das Einsatzfenster.
- Der Einsatz von Zungendüsen am System eignet sich am besten, um eine Benetzung von Maisblättern mit Herbiziden zu vermeiden.
- Das flexibel pendelnde Rohrsystem passt sich gut den Maisreihen an.
- Die Abdriftgefahr sinkt wegen der Bodennähe deutlich.
- Künftig könnten Drop-legs, die mit Doppelflachstrahldüsenkappen ausgestattet sind, eine Option beim Einsatz von Fungiziden im Kolbenbereich sein. Hierbei spritzen die Düsen seitlich an den Kolben und benetzen ihn somit sehr gut. Derzeit sind jedoch noch keine Fungizide im Mais zugelassen.
Die Kosten liegen bei ca. 75 €/Dropleg (zzgl. MwSt., ohne Düsen).
Harald Kramer, LWK Nordrhein-Westfalen