Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

topplus Aus dem Heft

Düngemittel: EU-Produktion auf Sparflamme

Lesezeit: 3 Minuten

Die enorm gestiegenen Produktionskosten und die erwartete Gasumlage haben dazu geführt, dass die Düngemittelfirmen ihre Produktion in Deutschland stark gedrosselt haben. Die Ammoniakanlagen von SKW Piesteritz standen zunächst aus technischen Gründen gänzlich still. Zwar werden die Anlagen derzeit wieder hochgefahren, wann aber wieder produziert wird, hängt davon ab, ob das Unternehmen dies zu kostendeckenden Preisen realisieren kann, die am Markt auch angenommen werden. Sollte die Gasumlage nach derzeitigem Stand im Oktober umgesetzt werden, rechnet SKW Piesteritz mit rund 30 Mio. € Umlagekosten pro Monat.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Ähnlich ist die Situation bei Yara und BASF. Yara hat seine gesamte europäische Produktionskapazität für Ammoniak seit August auf 35% heruntergefahren. Auch bei BASF läuft die Ammoniakproduktion aufgrund der hohen Produktionskosten momentan mit reduzierter Leistung. Allerdings geht man hier davon aus, dass sich im Falle einer größeren Einschränkung der Erdgasmengen ein Teil des benötigten Ammoniaks extern beschaffen lässt.


Die mehrere Millionen Tonnen große Lücke, die der Produktionsrückgang bei BASF, SKW, Yara und weiteren Herstellern derzeit auf dem Düngermarkt hinterlässt, füllt im Moment teilweise noch Importware, unter anderem aus Russland, Afrika und dem Iran.


Branchenexperten zufolge könne diese aber nicht immer das Qualitätsniveau der in Europa produzierten Düngemittel halten, beispielsweise bei den Flugeigenschaften. Zudem dürften die langen Transportwege aus den Exportländern nach Deutschland die Preise in die Höhe steigen lassen.


Martin May, der Geschäftsführer des Industrieverbands Agrar (IVA), warnte indes davor, sich auf Importe zu verlassen: „Für eine sichere Versorgung mit Stickstoffdüngern dürfen wir mittelfristig nicht auf zunehmende Importe setzen, sondern dazu braucht es eine leistungsfähige inländische Produktion – ansonsten sind wir in einem wichtigen Bereich der Nahrungsmittelerzeugung von anderen Staaten abhängig.“


SKW Piesteritz sieht nun die Politik in der Pflicht, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Außerhalb Deutschlands sei der Gaspreis unvergleichlich billiger. Nachbarländer wie Frankreich und Polen deckelten den Gaspreis bereits. Hierzu sei man im Gespräch und hoffe auf eine Lösung.


Auch AdBlue knapp


Auf dem Markt für AdBlue, dem Koppelprodukt der Düngemittelherstellung, herrscht ebenfalls Unruhe. Hier sind Importe von Nicht-EU-Ländern aus logistischen und qualitativen Gründen kaum umsetzbar. Der Bundesverband Güterkraftverkehr warnt bereits vor Engpässen. Von einer AdBlue-Knappheit sind aber nicht nur Spediteure betroffen – schließlich fahren auch moderne Schlepper, Erntemaschinen und andere Selbstfahrer seit einigen Jahren mit einer AdBlue-Abgasnachbehandlung.

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuellen Nachrichten, Preis- und Marktdaten | 1 Jahr für 1̶2̶9̶,̶6̶0̶ ̶€̶ 99 €

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.