Mit Zwischenfrüchten die Nährstoffe für Mais binden und die Kosten niedrig halten – beides gelingt Georg Schulze Dieckhoff.
Die 5% ökologische Vorrangfläche im Rahmen des Greenings zu erfüllen, war für Milchviehhalter Georg Schulze Dieckhoff kein Problem. Rund um seinen Hof im westfälischen Münster befinden sich viele Hecken, die er als Landschaftselemente angibt. Für mehr Farbe am Waldrand sorgen Blühstreifen. „Um die 5%-Hürde zu meistern, benötigen wir nur noch 3,5 ha einer Greeningfähigen Zwischenfrucht-Mischung“, erklärt er. In seiner weiten Fruchtfolge mit Getreide, Raps und Mais passt diese am besten vor den 55 ha Silomais.
Dieckhoffs Strategie:
Für die öVF baut der Landwirt auf seinen 30er-Eschböden die Mischung „Topsoil kornpro EU“ an. Sie enthält 58% Gelbsenf, 38% Ölrettich und 4% Leindotter. Weil seine Fruchtfolge keine Rüben enthält, muss er nicht auf Nematodenresistenz der Sorten achten. Daher schlägt die Mischung bei 20 kg/ha Saatmenge mit nur knapp 30 €/ha zu Buche. Für ihn sprechen aber noch weitere Vorteile für den Anbau. So retten die Zwischenfrüchte in dem Wasserschutzgebiet die Nährstoffe über Winter und lockern den Boden.Seine Anbaustrategie: Nach der Getreideernte bearbeitet er die Stoppeln flach, damit Unkräuter zügig keimen. Später bringt er 12 m3/ha Milchviehgülle aus, die etwa 30 kg/ha NH4-Stickstoff enthält. Bei guter Bodenstruktur (keine verdichteten Spuren) erfolgt die Aussaat kostengünstig mit einem Feinsamen-streuer, der auf seiner Scheibenegge aufgesattelt ist. Die Walze der Egge drückt die Saatkörner leicht in den Boden. Nach seinen Beobachtungen laufen die Bestände gleichmäßig auf. Probleme mit Unkräutern gab es bisher nicht. Sind die Bodenbedingungen dagegen nicht optimal, grubbert der Landwirt vor der Zwischenfruchtsaat ca. 15 cm tief und nutzt dann seine Säkombination.
Im Frühjahr setzt der Milchviehhalter bei der Maissaat auf unterschiedliche Konzepte. „Um Wasser auf unserem zu Vorsommertrockenheit neigenden Standort zu sparen und aus Gründen der Nährstoffeffizienz, probieren wir auf einigen Flächen das Strip Till-Verfahren aus“, sagt er. „Problemlos funktioniert dies, wenn wir den Mais direkt in unsere reinen Senfbestände legen, die nicht Greening-fähig sind. Weil der Senf sicher abfriert, ist auf diesen Flächen auch eine pfluglose Bestellung möglich.“ Nach der Greening-Mischung pflügt er dagegen sicherheitshalber. Denn gut entwickelter Ölrettich ist nur schwer bekämpfbar.-mb-