Könnte künftig Energieampfer im Substratmix von Biogasanlagen eine Rolle spielen? Das wollten Wissenschaftler der Universität Hohenheim um Benjamin Mast herausfinden. Sie bauten Energieampfer, bekannt als Rumex OK 2 bzw. Schavnat, in Feldversuchen an. Ursprünglich als Futterpflanze gezüchtet, gilt diese mehrjährige Pflanze als anspruchslos, was ihren Standort angeht. Sie hat allerdings einen hohen Wasserbedarf.
Im Frühjahr/Frühsommer und Herbst ist unter günstigen Bedingungen je ein Schnitt möglich. Erfahrungen aus den Versuchen (2011 bis 2013) zeigen Folgendes:
- Gegen Unkräuter und Schädlinge ist in den ersten zwei Jahren eine effektive Bekämpfung nötig.
- Die volle Ertragsleistung erreicht der Energieampfer ab dem 3. Jahr.
- Ein später Schnitt erhöht die Erträge auf 15 t/ha, die TS-Gehalte liegen bei 30 % (früher Schnitt: 10 t TM/ha, TS-Gehalt: ca. 11 %).
- Die Methanerträge sinken jedoch bei spätem Schnitt auf 187 Normliter (Nl) Methan je kg organische Trockenmasse (früher Schnitt: 290 Nl CH4/kg oTM).
- Bei einem Schnitt pro Jahr ist der Methanertrag/ha ungefähr halb so hoch wie bei Mais.
- Durch den 2. Schnitt könnten sich die Differenzen im Methanertrag verringern.
Die größte Herausforderung im praktischen Anbau bleibt somit der Erntezeitpunkt. Dabei halten sich ungünstige Ernte- und Silierbedingungen bei frühem Schnitt und die Gefahr der Samenverbreitung bei einem späteren Termin die Waage. Wegen seiner Verwandtschaft zum unerwünschten Ampfer bleiben grundsätzlich Vorbehalte gegen seinen Anbau.