Regional traten in diesem Frühjahr vor allem im Norden in Weizen und Gerste vergilbte Herzblätter an jüngeren Nebentrieben auf. Dieses Schadbild deutet auf Fritfliegen-Befall hin. Teils waren die aktiven Larven an der Basis abgefressener Blätter zu sehen.

Betroffene Bestände dünnen zügig aus. Solange es sich dabei um unproduktive Nebentriebe handelt, ist der Verlust sogar positiv. Je nach Zeitpunkt der Eiablage trifft es auch vitale Haupttriebe, die dann zur Ertragsbildung fehlen. In diesem Frühjahr waren einige Bestände stark geschädigt.

Ob es sich um ein Ausnahmejahr handelt, oder wir künftig mit einem vermehrten Auftreten von Fritfliegen oder anderen Fliegenarten rechnen müssen, bleibt abzuwarten. Mais wäre z. B. nach der Getreideernte in der Lage, Fliegen zu beherbergen, deren Herbstgeneration die Eier wieder in Wintergetreide ablegt.

Insektizidbehandlungen gegen Fritfliegen sind nicht sinnvoll, da die Mittel die Schädlinge nur unzureichend treffen. Vor diesem Hintergrund wird es immer dringlicher, dass die insektiziden Beizen in Getreide wieder zugelassen werden. Nur so lassen sich die Fliegen gezielt und umweltschonend ausschalten. Zudem erfassen diese Beizen auch Läuse als Überträger des Gelbmosaikvirus.

Dr. Ute Kropf, Fachbereich Agrarwirtschaft, FH Kiel