In letzter Zeit kommt es immer häufiger zu ausgeprägten Trockenphasen im Sommer. Die Folge: Unsere Grünlandbestände leiden unter Trockenstress und liefern geringere Erträge.
Doch nicht alle Gräserarten reagieren gleich stark auf eine schlechte Wasserversorgung. Als relativ trockenheitstolerant gelten Rohrschwingel und Riesen-Weizengras (Hirschgras, Szarvasi). Bislang sind diese Gräserarten aber in Deutschland eher selten in der Praxis zu finden.
Was sie unter trockenen Bedingungen leisten können, damit hat sich Josef Schrabauer aus Niederösterreich beschäftigt. In seiner Diplom- und Doktorarbeit an der Universität für Bodenkultur in Wien prüfte der junge Landwirt 14 mehrjährige Gräserarten, darunter der sanftblättrige Rohrschwingel und das Riesen-Weizengras. In 2009 und 2010 legte er seine Feldversuche im Alpenvorland und Marchfeld (östlich von Wien) an. Die Düngung der Gräser lag bei 100 kg N/ha und Jahr. Es erfolgten zwei bis drei Schnitte.
Hier seine wichtigsten Ergebnisse:
- Die Erträge an Trockenmasse, Energie und Methan kamen dem von Silomais relativ nah. So lieferte z.B. Rohrschwingel 14,5 t TM je ha und Jahr, Silomais im Alpenvorland 18,0 t/ha/Jahr.
Praxiserfahrungen aus Österreich zeigen zudem, dass Rohrschwingel im Anbau mit anderen Gräsern oder Klee noch höhere Erträge und vor allem gute Futterqualitäten erzielt.
- Im Protein-Gehalt lagen beide Gräser deutlich über den Vergleichsgräsern, wie z. B. Knaulgras.
Die massigen Gräser lockern zudem enge Maisfruchtfolgen auf. So können sie einen wichtigen Beitrag leisten, um den Maiswurzelbohrer in Niederösterreich in Schach zu halten.
Weitere Infos rund um Rohrschwingel und Riesen-Weizengras finden Sie in top agrar Österreich 9/2014 ab Seite 20 oder im Internet unter: www.topagrar.com/heft+