Der Anbau der Färberdistel – auch Saflor genannt – für die Gewinnung von natürlichem Farbstoff könnte schon bald eine interessante Nischenkultur werden. Bisher wird ausschließlich Speiseöl aus der 2 m hohen, distelartigen Pflanze, die eine bis zu 3 m lange Pfahlwurzel bildet, gewonnen. Im Nahen Osten ist dagegen der Anbau für die Erzeugung von Farbstoff für die Lebensmittel- und Textilindustrie gängig.
Die Uni Hohenheim entwickelt derzeit in Kooperation mit der Firma Zürn das Anbauverfahren für hiesige Standorte.
Die Aussaat der einjährigen Kultur erfolgt zwischen März und April, die Ernte bis Ende Juli. Geerntet werden die farbigen Blütenfäden. „Entscheidend ist, dass in der Blüte trockene Bedingungen herrschen“, sagt Doktorandin Kathrin Steberl.
Saflor ist anspruchslos. Optimal seien 40 bis 80 kg N/ha im frühen Stadium. Ziel seien laut Steberl stark verzweigte Pflanzen, da somit die Zahl der Blütenköpfe steige. In Hohenheim wurden Erträge von 30 bis 250 kg pro ha erzielt. Knackpunkt ist bisher vor allem die aufwendige Ernte von Hand.-sl-