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Fleiß und Vielfalt

Lesezeit: 3 Minuten

Fred und Kerstin Wunderlich sichern mit einem vielseitigen Betrieb ihr Auskommen auf den kargen Böden im Fichtelgebirge.


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Früher haben Fred (47) und Kerstin (43) Wunderlich auf ihrem Betrieb in Weißenstadt/Fichtelgebirge 13 verschiedene Früchte angebaut. Die vielfältige Fruchtfolge haben sie jedoch im Laufe der Jahre deutlich vereinfacht. Heute wachsen auf dem 85 ha-Betrieb (65 ha Acker, 20 ha Grünland) nur noch Roggen, Braugerste, Kartoffeln und neuerdings Mais. Dafür waren arbeitswirtschaftliche Gründe ausschlaggebend. „Vor allem die unterschiedlichen Ansprüche an Pflanzenschutz und Düngung sind bei einer so vielfältigen Fruchtfolge sehr schwierig zu handhaben“, erklärt Wunderlich.


Von den „drei Fichtelgebirgsfrüchten, die immer gelingen“ – Kartoffeln, Roggen und Hafer – setzen Wunderlichs auf zwei. Ein wichtiges Standbein, das sie im Laufe der Jahre ausgebaut haben, sind die Kartoffeln. Im Jahr 2001 haben sie ein Kartoffellager (Kistenlager) neu gebaut und 2003 durch eine eigene Abpackanlage ergänzt. Seitdem führen sie die Vermarktung der 10 ha Kartoffeln an den Handel in Eigenregie durch. Trotz der flachgründigen, steinreichen Granit-Verwitterungsböden (18 bis 36 BP, 18 bis 20 cm Ackerkrume) gelingt die Erzeugung von Speisekartoffeln.


Schwer tut sich dagegen auf dem Standort der Raps. „Die Erträge schwanken bei uns in der Region stark von 7 bis 53 dt/ha“, berichtet der Landwirt. Er hat sich daher vor einigen Jahren vom Raps verabschiedet und baut seitdem für die Großbäckerei PEMA in Weißenstadt im Rahmen eines Vertragsanbaus Winterroggen an. Die Großbäckerei ist Spezialist für Roggenvollkornbrote, die sie in alle Welt exportiert. Im Rahmen einer Roggen-Erzeugergemeinschaft (EZG), die Fred Wunderlich 2012 mitgegründet hat, bauen über 23 Betriebe aus dem Fichtelgebirge dieses Getreide für das Familienunternehmen an. Die EZG macht die Anbauer flexibler, da sie nicht mehr über das Lagerhaus, sondern direkt mit dem Verarbeiter den Vertrag schließen und die Preise aushandeln.


Die dritte Traditionskultur auf dem Standort, die Sommerbraugerste drischt Wunderlich meist mit 65 dt je ha, 80 dt/ha sind möglich. Er trocknet und lagert das Getreide selbst ein.


Bullen statt Kühe:

Das Ehepaar entwickelt seinen Betrieb, den es als GdbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) führt, kontinuierlich weiter. Damit will es Sohn Markus (21), derzeit mitarbeitendes Familienmitglied, den Einstieg ermöglichen. Wunderlichs unterhalten ein Lohnunternehmen mit 2 Mähdreschern, mit Ladewagen und Siloballenwickler. Ein weiteres Zubrot: Holzfahren.


Vater und Sohn bauen derzeit einen neuen Bullenstall für 200 Mastbullen, der bis 2014 fertig sein soll. „Über die Bullen wollen wir das vorhandene Grünland und die Abfallkartoffeln verwerten“, erklärt Kerstin Wunderlich. Die Bullen ersetzen die 35 Milchkühe, die bis Herbst 2012 in einem alten Anbindestall standen.


Mit Fleiß erschließt sich die Familie immer wieder neue Einkommensquellen: Sie hat auf 4 Scheunendächern Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 190 kW installiert, bietet Brennholz aus eigenem Forst (20 ha) an und vermietet eine Ferienwohnung. Und nebenan betreibt Fred Wunderlichs Mutter ein kleines Wirtshaus. -hm-

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