Schäden durch Fritfliege treten auf herbstwarmen Standorten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie unter den wintermilden Bedingungen Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins auf. Fritfliegen sind weitgehend standorttreu und zerstören durch ihre Saugtätigkeit die Ährenanlage und das Herzblatt ertragsbildender Triebe (siehe Fotos). Auf bekannten Befallsflächen kann eine um 50 bis 80 Pflanzen je m² höhere Saatstärke dem Triebverlust entgegenwirken. Auf den kontinentalen Standorten verhindert eine spätere Aussaat den Frühbefall der Haupttriebe.

Die Schädigung in früh bestelltem Wintergetreide stammt von der 3. Generation. Mit zunehmender Maisdichte (1. Generation) nimmt der Befallsdruck tendenziell zu. Eine Vorhersage ist aber nur schwer möglich. Kenntnis der Fläche sowie die Beobachtung eines stärkeren Fritfliegenbefalls im Mais in der Region sind die einzigen Hinweise. Eine Behandlung gegen Blattläuse im 1- bis 2-Blattstadium des Getreides wirkt auch gegen die Fritfliege. Wenn der Schaden erkennbar ist, bringt der Einsatz von Pyrethroiden allerdings nichts mehr.

Dr. Ute Kropf, Fachhochschule Kiel und Kerstin Fischer, N.U. Agrar GmbH